P2P Kredite werden im Moment fast immer als unbesicherte Kredite vergeben. Nur MYC4* operiert auch mit Sicherheiten, deren Eintreibbarkeit aber in verschiedenen Fällen zweifelhaft war. Sonstige Garantien wie bei Zopa Prime durch eine Stiftung sind Ausnahmen in Sonderfällen.
Ich glaube auch nicht, dass dingliche Sicherheiten ein gangbarer Weg in Deutschland sind. Die Kosten der Abwicklung sind für die Kreditbörse zu hoch in Relation zum Nutzen. Allenfalls für Ratenkäufe, bei denen der Händler mit Eigentumsvorbehalt liefert, die Kreditfinanzierung aber über eine P2P-Kreditplattform läuft, sind solche Ansätze eventuell praktikabel.
Wie aber sieht es mit Krediten, für die ein oder mehrere Personen bürgen aus? Dies könnte insbesondere dann Vorteile bringen, wenn der Bürge eine sehr viel bessere Bonität hat, als der Kreditnehmer. Ich denke hier weniger an Ehegatten als Mitantragsteller, als an Verwandte (z.B. Eltern?), die nicht mit dem Kreditnehmer im selben Haushalt wohnen.
Der Aufwand für die Kreditplattform läge vor allem in der Validierung der Daten der zusätzlichen Person(en) – also PostIdent, Bonitätsprüfung, ggf. Einkommensnachweis.
In der Abwicklung selbst würden kaum erhöhte Aufwände entstehen: Nach einem (oder wiederholt) fehlgeschlagenem Lastschrifteinzug könnte die Kreditbörse die fällige Rate einfach von dem Bankkonto des Bürgen einziehen. Das ginge automatisiert. Bei mehreren Bürgen müsste festgelegt werden, ob diese anteilig belastet werden oder nach einer bestimmten Rangfolge.
Die Kernfrage ist natürlich, ob der Kreditnehmer jemanden findet, der bereit ist eine Bürgschaft einzugehen.
Für Kreditgeber würde ein solcher Ansatz eine deutliche Erhöhung der Sicherheit gegen Kreditausfälle bieten. Der Bürge wird i.d.R. die Person, für die er bürgt sehr gut kennen, und da er mit seinem eigenen Geld haftet, das Risiko nur eingehen, wenn er den Kreditsuchenden für zuverlässig hält.
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