Was bedeutet der Lending Club Börsengang für die P2P Kredit Branche insgesamt?

Lending Club CEO Renauld Laplanche hat ja schon wiederholt angekündigt, dass Lending Club einen Börsengang (IPO) plant. Nur einen genauen Termin hat er bisher nicht genannt. Ich vermute mal, dass es in der 2. Jahreshälfte 2014 so weit sein wird.

Warum ein Börsengang?

Dazu hat sich Laplanche auch geäußert. Es gebe drei Gründe, warum Firmen prinzipiell an die Börse gehen:

1) Um Kapital aufzunehmen. Besonders, wenn es sich um schnell wachsende Firmen handelt, die noch keinen positiven Cash Flow haben.

2) Um Liquidität für die bisherigen Gesellschafter zu schaffen und die Anteile veräußerbar zu machen. Dies ist bei Lending Club kein Beweggrund, denn Lending Club hat schon mehrere Venture Capital finanzierte Kapitalrunden hinter sich. In mehreren dieser Runden haben Alteigentümer Anteile an neu eingestiegene Gesellschafter verkauft.

3) Um Aufmerksamkeit zu gewinnen.

Laut Laplanche treffen bei Lending Club die ersten beiden Punkte nicht zu, entscheidend sei ausschließlich der letzte Punkt. Verständlich, wenn man bedenkt wieviel Geld Lending Club alleine für Marketing Monat für Monat ausgibt und dass dem Durchschnittsamerikaner bisher i.d.R. vermutlich weder P2P Lending noch Lending Club geläufige Begriffe sind, obwohl Lending Club Marktführer in den USA ist, stark wächst und enormes Presseecho hat.

Ein Börsengang bietet Lending Club also eine ideale Gelegenheit sehr breit in der Öffentlichkeit ihr P2P Kredit Geschäftsmodell vorzustellen. Ich denke, dass aufgrund der Größe auch international das Medieninteresse riesig sein wird.

Wieviel Kapital wird Lending Club aufnehmen und was macht Lending Club damit?

Da sich Lending Club zu beiden Punkten noch nicht geäußert hat ist das Folgende reine Spekulation von mir. Verschiedene Branchenbeobachter gehen davon aus, dass der Unternehmenswert von Lending Club zwischen ca. 4 und 8 Milliarden (!) US$ liegen wird. Da Lending Club stark wächst, wird meines Erachtens die Unternehmensbewertung um so höher ausfallen, je später der Börsengang erfolgt. Ein 2. Faktor der eine Rolle spielt ist natürlich welchen Aktienanteil Lending Club beim IPO anbietet. Angenommen es sind 10%, dann würde Lending Club beim Börsengang zwischen 400 und 800 Millionen US$ erlösen.

Natürlich kann Lending Club damit das weitere Wachstum und die Weiterentwicklung finanzieren. Aber wie Laplanche schon sagte, dafür ist Lending Club eigentlich nicht auf das Instrument Börsengang angewiesen. Zudem ist der Betrag dafür viel zu gewaltig.

Mit dem Betrag könnte Lending Club allerdings Unternehmen in angrenzenden Sektoren oder auch internationale P2P Kreditmarktplätze aufkaufen. Bisher hat Laplanche immer verneint, dass eine internationale Expansion kurz- und mittelfristig auf der Agenda stehe. Wenn aber die Geldmittel verfügbar sind, und sich die Chance ergibt, durch Aufkauf Kernmärkte im Ausland abzudecken, statt sie von 0 auf neu zu erschließen, vielleicht wird Lending Club dann diese Chance ergreifen. Ich denke da insbesondere an Großbritannien.

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Smava Sonderaktion bringt nur überschaubare Anzahl Kredite – mäßiger Erfolg

Die Smava Sonderaktion, bei der Smava* den Zins für neue Kunden subventionierte, ist nun vorbei.

Aus meiner Sicht allenfalls ein mäßiger Erfolg. Ca. 150 bis 160 neue Kredite, die unter die Sonderaktion fallen, mit ca. 350.000 Euro Kreditsumme. Die Aktion fand auch nur vereinzelte Resonanz in der Presse. Ich wette, dass Smava sich davon mehr versprochen hat.

Deutlich mehr bringt da wahrscheinlich die Nennung von Smava als Kreditquelle für Selbstständige in der neuen Sonderausgabe „Spezial Selbständige“ der Stiftung Warentest Zeitschrift Finanztest.

Smava erneut Empfehlung der Stiftung Warentest

Im heute erscheinenden Novemberheft von Finanztest wird im Artikel ‚Kredit 2.0 für Zinsjäger‘ erneut Smava gut bewertet. „Beim Anbieter Smava stimmt das Konzept“ schreibt Finanztest und lobt den Absicherungsmechanismus durch die Anlegerpools. Bei Konkurrent Auxmoney kritisiert der Artikel Schwächen in den Punkten Transparenz des Inkasso-Prozesses, falsche Werbeversprechen und hohe Kosten.

Empfohlen im neuen Finanztest Artikel über Privatkredite

Die Zeitschrift Finanztest vergleicht im heute erschienenen Heft 11/2008 in einem vierseitigen Artikel „Die Bank sind Sie“ die Kreditbörsen Smava* und Auxmoney*. Ein Fazit von Finanztest: „Erste Wahl ist die Plattform Smava.“

Besonders freut mich natürlich, dass unter der Rubrik „Unser Rat“ auch mein Blog als Informationsquelle empfohlen wird:

„Information. Bevor Sie über smava Geld anlegen, sollten Sie viel im Teilnehmerforum … lesen. Informativ ist auch die Seite www.p2p-Kredite.de von .. Claus Lehmann. Unter www.wiseclerk.com/smava veröffentlicht er Informationen zum Smava Marktplatz. …“

Update: Den Finanztest-Artikel kann man bei Smava kostenlos online lesen.

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Andrang bei MyC4

Nachdem MyC4.com* in einem 15-minütigen Beitrag im dänischen Fernsehen zu sehen waren, hat sich die Anzahl der Anleger von zuvor rund 500 auf nun 985 fast verdoppelt. Da die neuen Anleger alle in die derzeit laufenden Kreditprojekte investieren wollen sind aufgrund der großen Nachfrage und des Verfahrens (Anleger bieten einen Zinssatz) die Zinssätze, zu denen die Kredite abgeschlossen werden, drastisch gesunken. Waren es zuvor rund 10 bis 12 Prozent Anlegerzinssatz so sind es jetzt meist 2 bis 3 Prozent.

Heute waren auch die ersten Kreditgesuche aus der Elfenbeinküste online (dem zweiten Land das MyC4 bedient – nach Uganda).

Bafin-Sprecher: Weitere Internetplattformen für P2P Kredite zu erwarten

Im Juli-Heft der Zeitschrift Öko-Test ist ein Artikel der sich mit Smava.de*, Elolly und Auxmoney beschäftigt. Interessant ist besonders ein Statement mit dem der Bafin-Sprecher Ben Fischer zitiert wird.

„[Es] werden schon bald weitere Internetplattformen folgen“ bestätigte Ben Fischer, Sprecher der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.

Die Bafin sitzt an der Quelle, da Geschäfte mit P2P-Krediten in Deutschland i.d.R. anzeige- und/oder genehmigungspflichtig sind. Die Bafin hat dabei 12 Monate Zeit für die Prüfung eines eingereichten Modells.

(via kriegs-recht)