Marktanteile der P2P Kredite Anbieter nach Neuvolumen im Februar 2022

Ich erhebe einmal monatlich die Neukreditvolumen von P2P Kredit Marktplätzen, da mir das einen guten Überblick erlaubt, wohin der Markt sich bewegt. Natürlich führt die Betrachtung einzelner Monate zu starken Schwankungen, aber ich mache das nun schon seit mehreren Jahren und finde es über die Zeit sehr aufschlussreich.
Wer weitergehende Parameter als nur das Volumen vergleichen will, findet hier einen interaktiven Vergleich der P2P Kredit Anbieter.

p2p kredite statistik februar 2022
Tabelle: Statistiken Neukreditvolumen P2P Kredite im Februar 2022. Quelle: eigene Recherchen
Kreditvolumina wurden aus der lokalen Währung in Euro konvertiert um einen Vergleich zu erleichtern. Einzelne Zahlen sind Schätzungen.

Links zu den in der Tabelle aufgeführten Plattformen: Ablrate*, Archover*, Assetz Capital*, Bondora*, Bulkestate*, Credit.fr*, Crowdproperty*, Debitum Network*, Dofinance*, Esketit*, Estateguru*, Fellow Finance*, Finansowo*, Finbee*, Folk2Folk*, Geldvoorelkaar*, Growly*, Investly*, Iuvo Group*, Kuflink*, Kviku.Finance*, Landlordinvest*, Lendermarket*, Linked Finance*, Mintos* , October*, Peerberry*, Proplend*, Reinvest24*, Robocash*, Soisy*, Swaper*, Twino*, Viainvest*

Aktuelle News aus den letzten Wochen:

  1. Evoestate* ändert sein Geschäftsmodell. Nach dem Zusammenschluss mit Inrento ist Evoestate nicht mehr Aggregator, sondern es werden nur Inrento Projekte angeboten. Die bestehenden Kredite laufen aus.
  2. Bei Viainvest* und Robocash* sind die Zinsen leicht gesunken.
  3. Bei Debitum Network* gibt es einen neuen CEO.
  4. Nach der russischen Invasion drehen sich viele Anleger Diskussionen und Fragen im P2P Forum um die Folgen für ihre P2P Kredit Investments. Zum Beispiel hier, hier, hier, hier, hier, und hier. Aspekte sind u.a. die Rückzahlungsfähigkeit der Darlehensanbahner, der Rubelverfall, der Zwangsumtausch von Rubeln bei Mintos, Die Entwicklungen auf den Zweitmärkte und die Frage ob die große Abhängigkeit bestimmter Plattformen von russischen oder ukrainischen krediten auch die ganze Plattform in Schwierigkeit bringen könne.
  5. Heavyfinance* spendet für jedes neue Invest 2% an die Ukraine. Wenn ein Anleger also jetzt 500 EUR in einen mit Landmaschinen besicherten Kredit investiert, dann spendet Heavyfinance* 10 EUR an die Ukraine. Um dies zu ermöglichen, verzichtet Heavyfinance auf einen Teil seine Marge.
  6. Estateguru* steht kurz vor dem Launch britischer Kredite.
  7. Bei Lendermarket* können Anleger noch bis zum 20. März 1,5%-2% zusätzliches Cashback durch den Invest in längerlaufende Kredite bekommen. Das ist kombinierbar mit dem 1% Cashback für neue Anleger, sodass bis zu 2,5% bis 3% Cashback möglich sind. Jetzt bei Lendermarket* registrieren und das Cashback mitnehmen. Der durchschnittliche Zinssatz bei Lendermarket lag im letzten Monat bei 12,69%.

Marktanteile der P2P Kredite Plattformen nach Neuvolumen im Januar 2022

Ich erhebe einmal monatlich die Neukreditvolumen von P2P Kredit Marktplätzen, da mir das einen guten Überblick erlaubt, wohin der Markt sich bewegt. Natürlich führt die Betrachtung einzelner Monate zu starken Schwankungen, aber ich mache das nun schon seit mehreren Jahren und finde es über die Zeit sehr aufschlussreich.
Wer weitergehende Parameter als nur das Volumen vergleichen will, findet hier einen interaktiven Vergleich der P2P Kredit Anbieter.

p2p kredite statistiken januar 2022
Tabelle: Statistiken Neukreditvolumen P2P Kredite im Januar 2022. Quelle: eigene Recherchen
Kreditvolumina wurden aus der lokalen Währung in Euro konvertiert um einen Vergleich zu erleichtern. Einzelne Zahlen sind Schätzungen.

Links zu den in der Tabelle aufgeführten Plattformen: Ablrate*, Archover*, Assetz Capital*, Bondora*, Bulkestate*, Credit.fr*, Crowdproperty*, Debitum Network*, Dofinance*, Esketit*, Estateguru*, Fellow Finance*, Finansowo*, Finbee*, Folk2Folk*, Geldvoorelkaar*, Growly*, Investly*, Iuvo Group*, Kuflink*, Kviku.Finance*, Landlordinvest*, Lendermarket*, Linked Finance*, Mintos* , October*, Peerberry*, Proplend*, Reinvest24*, Robocash*, Soisy*, Swaper*, Twino*, Viainvest*

Aktuelle News aus den letzten Wochen:

  1. Estateguru* hat den Autoinvest überarbeitet. Der bisherige Autoinvest entspicht nun der „individuellen“ Anlagestrategie. Vorteilhaft ist, dass Anleger nun schon ab 50 EUR alle Einstellungsmöglichkeiten haben (war vorher erst ab 150 EUR). Dazu gibt es vorgefertigte Anlagestrategien, genannt „Konservativ“, bzw. „Ausgewogen“.
  2. Die Iuvo Group* bietet das IuvoUP Produkt nun auch in der Euro Währung an. Ist aus meiner Sicht allerdings vollkommen unattraktiv. Wer will denn bei dem Risiko das Geld für 3 bzw. 4% Zinsen für 6 bzw. 12 Monate anlegen?
  3. Bei der Anfang 2020 durch Betrug pleite gegangenen Plattform Kuetzal hat der Insolvenzverwalter überraschenderweise knapp ein Drittel der investierten Gelder sichergestellt und als erste Teilzahlung an die Anleger ausgeschüttet, die ihre Forderungen beim Insolvenzverwalter angemeldet hatten. Erfreulicherweise ist der Insolvenzverwalter zuversichtlich, dass es noch zu weiteren Eintreibungen und somit zu weiteren Zahlungen kommen wird.
  4. Die britische Aufsichtsbehörde FCA hat Strafanzeige wegen Betrug und Veruntreuung gegen die früheren Geschäftsführer der pleite Plattform Collateral gestellt.
  5. Bei Peerberry* sind die Zinsen wieder leicht gesunken.
  6. Lendermarket* hat ein neues Layout. Auch hier sinken die Zinsen leicht.
  7. Der von Crowdestor* gehypte Warhunt Film, der von den Crowdestor* Anlegern mitfinanziert wurde, scheint nun in den USA auf den Markt gekommen zu sein.
  8. Estateguru* plant den Launch in Grossbritannien ab März 2022 und bereitet dazu die Eröffnung eines Büros in Manchester vor. Der Leiter des UK Geschäftes Ross Gandy peilt für das erste Jahr ein Kreditvolumen von 70 Mio. Pfund in Krediten an.

Die Zinswende erhöht die Attraktivität der P2P-Kredite für deutsche Anleger – Warum?

2019 und vor allem 2020 und 2021 war zu beobachten, dass viele deutsche Anleger umschichteten – weg von P2P-Krediten hin zum Aktienmarkt und teilweise auch zu Krypto. Dieser Trend wird sich nun umkehren. Die Zinswende kommt. 2022 in den USA und in UK. Im Euroraum vermutlich erst deutlich später. Dennoch werden die Auswirkungen auf die Anlageentscheidungen der Deutschen schon im ersten Halbjahr deutlich spürbar sein. Die steigenden Zinsen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass die Kurse an der Börse sich eher seitwärts bewegen und auch im Kryptomarkt mehren sich die Anzeichen für eine deutliche Korrektur. Nachdem China bereits letztes Jahr Krypto Mining verboten hat, erwägt nun auch die russische Zentralbank einen Bann des Krypto-Minings. Dies führt zu starken Umwälzungen beim Mining. Über 60% der Bitcoin Mining-Standorte sind inzwischen in den USA, Kasachstan und Canada. Sollte eines dieser Länder regulatorische Schritte erwägen, würde das zu weiterem Druck auf den Bitcoin Kurs führen.

Steigende Zinsen im P2P Markt führen nicht automatisch zu höheren Renditen. Denn das Ausfallrisiko der Kredite steigt bei höheren Zinsen auch. Unterm Strich könnten sich beide Effekte kompensieren, so dass die Rendite nach Ausfällen stabil oder leicht steigend ist.

Die steigende Attraktivität ergibt sich weniger durch die Höhe der Rendite als durch die Planbarkeit und die – je nach Plattform – geringe Volatilität. Gerade im Vergleich zu anderen Anlageklassen wie Staatsanleihen und langlaufenden Unternehmensanleihen. Deren Kurse geraten bei steigenden Zinsen unter Druck.

Welche Plattformen werden am stärksten profitieren in 2022?

Ich erwarte, dass 2 Gruppen von Plattformen den stärksten Zufluss von Anlagegeldern verzeichnen können:

Etablierte Plattformen mit langjährigem Track Record

P2P Kredite Anleger setzen zunehmend auf Verlässlichkeiten und hier auf Plattformen die seit mehreren Jahren stabile Ergebnisse vorweisen können.

  1. Bondora
    Bondora* ist seit über 10 Jahren am Markt. Seit dem Launch vor 4 Jahren liefert das Bondora Go&Grow* Produkt stabil die 6,75% Zinsen. Viele Anleger nutzen Bondora um unterjährig Liquidität zu parken. Im Bereich Konsumentenkredite ist Bondora einer der erfahrensten Player
  2. Estateguru
    Estateguru* liefert zuverlässig Ergebnisse bei besicherten Immobilienkrediten. Die Plattform wächst stark . Seit dem Launch in 2014 hat Estateguru über 500 Mio. Euro Kredite vergeben. Inzwischen nutzen über 115.000 Anleger Estateguru

Plattformen mit sehr kurzlaufenden Krediten

Die 2. Gruppe, die verstärkt neue Anleger gewinnen wird, sind Plattformen mit sehr kurzflaufenden Krediten. In Zeiten steigender Zinsen wollen sich die Anleger nicht über Laufzeiten von mehreren Jahren binden, sondern werden Laufzeiten von einem Jahr oder nur wenigen Monaten präferieren. Hiervon werden u.a. Lendermarket*, Esketit*, Viainvest*, Afranga*, Bondster* und Moncera* profitieren. Eventuell auch Mintos*, wobei 2020 und 2021 suboptimal für Mintos gelaufen sind (Ausfälle, mehrfache Verschiebung der Einführung des Notes Produktes).

Welche Plattformen sind außen vor?

Da sind zum einen die auf mehrjährige Unternehmenskredite spezialisierten Plattformen. Diese werden im aktuellen Marktumfeld unattraktiver für Anleger. Zum anderen dürfte es in der aktuellen geopolitischen Lage für Plattformen mit Krediten in den Ländern Russland, Ukraine, Belarus und Kasachstan schwerer werden Anleger zu gewinnen bzw. zu halten.

Marktanteile der P2P Kredite Plattformen nach Neuvolumen im Dezember 2021

Ich erhebe einmal monatlich die Neukreditvolumen von P2P Kredit Marktplätzen, da mir das einen guten Überblick erlaubt, wohin der Markt sich bewegt. Natürlich führt die Betrachtung einzelner Monate zu starken Schwankungen, aber ich mache das nun schon seit mehreren Jahren und finde es über die Zeit sehr aufschlussreich.

Wer weitergehende Parameter als nur das Volumen vergleichen will, findet hier einen interaktiven Vergleich der P2P Kredit Anbieter.

p2p kredite statistiken dezember 2021
Tabelle: Statistiken Neukreditvolumen P2P Kredite im Dezember 2021. Quelle: eigene Recherchen
Kreditvolumina wurden aus der lokalen Währung in Euro konvertiert um einen Vergleich zu erleichtern. Einzelne Zahlen sind Schätzungen.

Links zu den in der Tabelle aufgeführten Plattformen: Ablrate*, Archover*, Assetz Capital*, Bondora*, Bulkestate*, Credit.fr*, Crowdproperty*, Debitum Network*, Dofinance*, Esketit*, Estateguru*, Fellow Finance*, Finansowo*, Finbee*, Folk2Folk*, Geldvoorelkaar*, Growly*, Investly*, Iuvo Group*, Kuflink*, Kviku.Finance*, Landlordinvest*, Lendermarket*, Linked Finance*, Mintos* , October*, Peerberry*, Proplend*, Reinvest24*, Robocash*, Soisy*, Swaper*, Twino*, Viainvest*

Aktuelle News aus den letzten Wochen:

  1. Auf Mintos* wurden die Wowwo Kredite vom Handel suspendiert. Dies folgte auf den starken Währungsverfall der türkischen Lira gegenüber dem EUR. Da die Kreditnehmer die Kredite in Lira zurückzahlen, Wowwo aber die Anleger in EUR bezahlen muss, bestanden erhebliche zweifel, ob Wowwo weiter dazu in der Lage sein wird
  2. Es gibt nun sowohl eine Mintos Inaktivitätsgebühr als auch eine Neofinance Inaktivitätsgebühr. Die meisten Anleger werden davon aber nie betroffen sein.
  3. Mintos* hat wegen Mifid II für viele Anleger Obergrenzen für die Nutzung des Autoinvests eingeführt. So richtig verstehen die Anleger die Logik dahinter nicht.
  4. Bondora* hat zum Jahreswechsel (fast) alle alten slowakischen Kredite abgeschrieben. Kommuniziert wurde das den Anlegern nicht.
  5. Estateguru* hat für neue Kredite (ab heute) eine Zinsspanne (=Gebühr) eingeführt.
  6. Mintos* hat nach 4 Jahren die ausgefallenen Eurocent (Polen) Kredite als uneinbringlich abgeschrieben.
  7. Die britischen Plattformen Zopa und Lending Works sind aus dem P2P Geschäft mit privaten Anlegern ausgestiegen und führen dies nur noch für institutionelle Anleger fort. Die ausstehenden Kredite werden zurückgekauft, bzw. laufen bis zur Endfälligkeit weiter.
  8. Von der Via SMS Group (Viainvest*) gibt es den Geschäftsbericht 2020.
  9. Landex hat seine Crowdinvesting Runde zur Aufnahme neuen Kapitals erfolgreich abgeschlossen.
  10. Die britische Crowdinvesting Plattform Seedrs* soll von der amerikanischen Firma Republic für ca. 100 Mio US$ übernommen werden.

Plattformen hinzunehmen geht schnell – Plattformen reduzieren dauert

Zu meiner Peakzeit war ich auf gut 20 P2P Marktplätzen investiert. Bei einigen nur mit sehr geringen Summen um sie auszuprobieren und Erfahrungen aus erster Hand zu sammeln. Es ist in der Regel aber viel einfacher ein Investment auf einer Plattform anzufangen, als es vollständig (!) zu beenden.

So hatte ich meine letzte Anlage bei Auxmoney* im Frühjahr 2013 getätigt. Auch nach über 8 Jahren bekomme ich jeden Monat ein paar Euro Rückflüsse aus dem Inkasso.

Solange das Invest nicht vollständig beendet ist verbleibt je Plattform immer noch ein gewisser administrativer Aufwand für die Steuererklärung und ggf. für die periodische Erfüllung der KYC Vorgaben der Plattformen.

Ausgefallene Kredite im Inkasso sind der Hauptgrund dafür, dass es sich teilweise zieht wie Kaugummi, aber beileibe nicht der Einzige. In diesem Beitrag betrachte ich die Gründe die den Ausstieg aus einer P2P Plattform verzögern.

Laufzeiten

Ich habe in der Regel mehrjährige Kreditlaufzeiten (gerne auch 5 Jahre) gegenüber Krediten, die in Tagen oder wenigen Wochen bemessen wurden, bevorzugt. Mein Anlagehorizont ist langfristig. 5 Jahre Laufzeit klingt auch schlimmer als es in der Praxis ist. Bei den üblichen Annuitätendarlehen sind nach der Hälfte der Kreditlaufzeit bereits deutlich über die Hälfte des Anlagebetrags durch Tilgungen und Zinsen zurückgeflossen. Dennoch sollte man diesen Aspekt vor Anlage genau bewerten – einige Plattformen bieten Kredite mit Laufzeiten von bis zu 10 Jahren, in Einzelfällen sogar mehr.

Umschuldung / Änderung der Zahlungspläne

Einige Plattformen bieten Kreditnehmern die Möglichkeit die Rückzahlung zu strecken durch Reduzierung der Tilgungsraten, bzw. Aussetzung einzelner Zahlungstermine. Andere haben zumindest bei außergewöhnlichen Umständen die Zahlungspläne massiv verändert/verlängert (z.B. Linked Finance aufgrund der Coronakrise).

Zweitmarkt

Zweitmärkte erhöhen zwar die Liquidität. Gerade für die letzten verbleibenden Problemkredite im Portfolio helfen sie aber nicht immer. Bei einigen Marktplätzen sind ausgefallene Kredite nicht auf dem Zweitmarkt handelbar. Und wenn doch dann finden sie nur zu hohen Abschlägen einen Käufer. Verkauf mit hohem Abschlag kann aber Sinn machen wenn nur noch eine Handvoll Kredite mit eher symbolischen Restbetrag von wenigen Euro im Portfolio verbleiben ist.

Ausfall der Plattform oder eines Kreditgebers

Wer 2020 bei Mintos* investiert war, kann ein Lied davon singen. Gleich mehrere Kreditgeber konnten ihre Verpflichtungen nicht mehr erfüllen. Selbst wenn noch etwas zu holen ist, wird es Jahre dauern. Wie lange sich das zieht ist an dem Mintos Kreditanbahner Eurocent zu sehen, der 2017 ausgefallen ist.

Inkasso

Ausgefallene Kredite, die noch nicht abgeschrieben sind, sondern im Inkassoprozess sind, führen zum Teil zu jahrelangen Verzögerungen. Ich habe uralte ausstehende Funding Circle Kredite (damals Zencap), ausgefallene Kredite bei Ablrate bei denen sich wenig bis nichts bewegt,  eine Investly* Forderung aus Rechnungsfinanzierung (ursprüngliche Anlagedauer 63 Tage), die seit Jahren vor einem polnischen Gericht zur Entscheidung liegt um nur einige Beispielfälle zu nennen.

Da ist es für den Anleger schon praktischer, wenn die Plattform wie z.B. Fellow Finance* ausgefallene Kredite nach einer bestimmten Frist an ein externes Inkassounternehmen verkauft und der Anleger dann raus ist.

Wer sich diesen ganzen Verzögerungen nicht aussetzen mag, kann auf spezielle P2P Kredit Angebote wie z.B. Bondora Go&Grow* zurückgreifen, wo ein Ausstieg im Regelfall sofort möglich ist. Selbst mitten in der Phase größter Unsicherheit der Coronakrise war dort ein kompletter Ausstieg in wenigen Wochen möglich.

Dazu passend: Der Artikel „Wie schnell lässt sich ein Portfolio von P2P Krediten auflösen“, den ich 2016 geschrieben hatte.

 

Marktanteile der P2P Kredite Plattformen nach Neuvolumen im November 2021

Ich erhebe einmal monatlich die Neukreditvolumen von P2P Kredit Marktplätzen, da mir das einen guten Überblick erlaubt, wohin der Markt sich bewegt. Natürlich führt die Betrachtung einzelner Monate zu starken Schwankungen, aber ich mache das nun schon seit mehreren Jahren und finde es über die Zeit sehr aufschlussreich.

Wer weitergehende Parameter als nur das Volumen vergleichen will, findet hier einen interaktiven Vergleich der P2P Kredit Anbieter.

p2p kredite statistiken november 2021
Tabelle: Statistiken Neukreditvolumen P2P Kredite im November 2021. Quelle: eigene Recherchen
Kreditvolumina wurden aus der lokalen Währung in Euro konvertiert um einen Vergleich zu erleichtern. Einzelne Zahlen sind Schätzungen.

Links zu den in der Tabelle aufgeführten Plattformen: Ablrate*, Archover*, Assetz Capital*, Bondora*, Brickfy*. Bulkestate*, Credit.fr*, Crowdproperty*, Debitum Network*, Dofinance*, Esketit*, Estateguru*, Fellow Finance*, Finansowo*, Finbee*, Folk2Folk*, Geldvoorelkaar*, Growly*, Investly*, Iuvo Group*, Kuflink*, Kviku.Finance*, Landlordinvest*, Lendermarket*, Linked Finance*, Mintos* , October*, Peerberry*, Proplend*, Reinvest24*, Robocash*, Soisy*, Swaper*, Twino*, Viainvest*

Aktuelle News aus den letzten Wochen:

  1. Bondora* hat den Meilenstein von 500 Mio. Euro vergebenes Kreditvolumen seit dem Launch der Plattform geknackt. Das Neukreditvolumen hat in den letzten Monaten deutlich angezogen. Der Start im niederländischen Markt ist in Vorbereitung.
  2. Bei Auxmoney* gilt inzwischen eine Mindestanlagesumme von 2500 Euro.
  3. Bei Bondster* läuft noch bis Ende des Monats ein Gewinnspiel, dass zudem bis zu 3% Bonus auf bestimmte Invests ermöglicht.
  4. Der Launch der geplanten Mintos* Notes verzögert sich weiter. Möglicherweise muss Mintos bei dem neuen Angebot Quellensteuer von auslänidschen Anlegern einbehalten.
  5. Estateguru* vollzieht die Umstellung auf Lemonway als Zahlungsdienstleister. Den Anlegern wurde heute per Email ihre neue eigene IBAN mitgeteilt, die für Einzahlungen zu verwenden ist. Zudem müssen einige Anleger bis zum 15.12. den Verifizierungsprozess erneuern.
  6. Der britische Crowdinvesting Marktplatz Seedrs* hat gestern bekanntgegeben, dass er von dem amerikanischen Anbieter Republic übernommen wird. Diskussion dazu hier.
  7. Noch 3 Tage läuft der Equity Pitch von Landex*, dem Marktplatz für Acker- und Waldflächeninvestments.

 

5 Jahre, 20 Plattformen, 250 Projekte – Fazit meines P2P Immobilien Investments

Gastartikel von David

Mein erstes Investment auf einer P2P Plattform ist nun bereits 5 Jahre her: Über Exporo* (100 Euro Willkommensbonus für Dich!) habe ich ein Immobilienprojekt in Frankfurt am Main mitfinanziert und die Rückzahlung einschließlich der Zinsen am Ende der Laufzeit auf den Tag genau erhalten. Ein perfekter Start also ins P2P Crowdinvesting. Mittlerweile habe ich auf 20 verschiedenen P2P Plattformen in rund 250 Immobilienprojekte investiert. Die folgende Grafik gibt einen Überblick, wann ich auf welchen Plattformen aktiv war bzw. noch immer bin:

Grafik zum Fazit nach 5 Jahren im P2P Immobilien Crowdinvesting
Abb. 1: P2P Immobilien Investment nach Plattformen

Diversifikation nach Ländern

Nach Ländern, bezogen auf den Sitz der Plattform, sieht die Streuung der Investments der letzten 5 Jahre folgendermaßen aus (in der chronologischen Reihenfolge der ersten Investition):

Wem es Spaß macht, der kann die aktuelle Grafik und die Auflistung der Plattformen mit der von vor 2 Jahren vergleichen. Aber auch hier könnt ihr direkt sehen, was sich die letzten 2 Jahre getan hat: Es kamen 4 Plattformen dazu (Homunity, Wiseed, Realt, Evoestate) und von 6 Plattformen habe ich mich verabschiedet (Exporo, Crowdestate, Housers, Bergfürst, Weeximmo, Wiseed).

Warum habe ich meine Aktivität auf einigen Plattformen gestoppt?

Exporo, Bergfürst: Die Zinsen waren mir mit 5-6% bei Exporo und 6-7% bei Bergfürst zu niedrig im Vergleich zum Risiko des Totalausfalls. Und tatsächlich ist bei Exporo mindestens ein Projektentwickler mit mehreren Projekten insolvent gegangen und es gab dabei in einem Fall eine Rückzahlung des Kapitals von 2,6% und keine Zinsen. Solche quasi „Totalausfälle“ kalkuliere ich bei jeder Plattform mit ein, nur ist für mich eine Risikoprämie (Verzinsung) von unter 7% dabei nicht angemessen.
Crowdestate, Housers, Wiseed: Nachdem viele Projekte ausgefallen waren, hatte ich kein großes Vertrauen mehr in die Due-Diligence-Prüfung der angebotenen Finanzierungsmöglichkeiten. Bei Crowdestate und Housers sind bei einigen meiner bereits beendeten Investitionen immer noch Verhandlungen und Insolvenzabwicklungen im Gange. Glücklicherweise bin ich dort nur mit kleinen Beträgen im Rennen, dafür sind diese teilweise schon mehr als 2 Jahre überfällig.
Weeximmo: Es wurden nur selten neue Projekte angeboten und die Kommunikation mit den Investoren (sowohl im Kundenbereich der Webseite als auch direkt mit dem Kundenservice per Email) habe ich als unprofessionell und lückenhaft empfunden. Crowdinvesting scheint nur eine Nebenbeschäftigung für den Betreiber zu sein.

Aktuelle Investments

Aktuell bin ich auf folgenden 7 Plattformen aktiv (die zu erwartende Rendite meiner Investitionen ist in Klammern angegeben):

Wie sieht es mit der erwarteten und tatsächlichen Rendite aus?

Vielleicht die spannendste Frage: Im Durchschnitt haben die ca. 250 Projektbeteiligungen über alle 20 Plattformen hinweg unabhängig vom aktuellen Status eine zu erwartende Rendite von 9,2%. Bei diesen Werten sind Verluste durch Ausfälle nicht eingerechnet. Die bereits beendeten Projekte haben eine tatsächliche jährliche Rendite von 8,2% erwirtschaftet, wobei Verluste berücksichtigt wurden. Die 1,0% Renditeverlust entspricht (glücklicherweise) meinem kalkulierten Verlust durch Ausfälle von 1%. Wer sich wundert, wie ich auf diese 1% komme, kann sich diesen Beitrag dazu anschauen. Für die momentan noch laufenden Investitionen erwarte ich übrigens eine jährliche Rendite von 9,6%.

Welche Pläne für die Zukunft?

Immobilieninvestments auf P2P Plattformen werden weiterhin ein Bestandteil meines Portfolios sein. Um den zeitlichen Aufwand gering zu halten, möchte ich langfristig nur auf maximal 5 Plattformen aktiv sein. Und ich möchte eine zu erwartende Rendite von 10% erreichen, so dass die tatsächliche Rendite nach Verlusten hoffentlich 9% beträgt.

Dagobertinvest: Ich werde meine Beteiligungen hier genau beobachten. Es stört mich, dass dort bei vielen Beteiligungen die Laufzeit immer wieder verlängert wird, weil der Projektentwickler nicht in der Lage ist, die Rückzahlung vorzunehmen. Vertraglich ist meistens eine 6-monatige Verlängerung legitim, doch sehr oft wird selbst danach noch mehrfach verlängert. Ein Projekt zum Beispiel lief ursprünglich über 12 Monate und wurde dann vertragskonform um 6 Monate verlängert, dann aber vier weitere Male um 3, 3, 3, und 4 Monate und ich warte immer noch auf die Rückzahlung. Bei einigen anderen Projekten sieht es ähnlich aus. Das es in der Corona-Zeit zu Projektverzögerungen kommt ist verständlich, nur wenn sich das bei vielen Projekten bis sonst wohin hinauszieht, ist das für mich unbefriedigend. Zumal Dagobertinvest meine einzige Plattform ist, bei der ich eine erwartete Rendite von deutlich unter 10% habe. Mich halten dort ehrlicherweise die Projekte in Österreich, Schweiz und Deutschland – soviel zum Thema „Home Bias“ (Heimatmarktneigung). Mal sehen, wie sich das in den nächsten Monaten entwickelt.

Lohnt sich der Aufwand überhaupt?

Dies ist eine berechtigte Frage, insbesondere weil der Großteil der Plattformen kein Autoinvest anbietet, sondern manuelle Investitionen in einzelne Projekte erfordert. Für mich sind neben (a) der Entscheidung für die Asset-Klasse Immobilien insbesondere (b) der Anlagehorizont von 1-3 Jahren, (c) die zu erwartende Rendite von 10% und (d) die Diversifikation über mehrere Länder und viele Emittenten (Projektentwickler) hinweg die ausschlaggebenden Faktoren. In einige andere Anlageformen kann mit wesentlich weniger Aufwand investiert werden und sie bieten auch interessante Möglichkeiten, wie zum Beispiel Aktien-ETFs oder auch offene Immobilienfonds. Aktien-ETFs haben jedoch einen Anlagehorizont von 10-15 Jahren und bei offenen Immobilienfonds muss man sich mit weitaus weniger Rendite begnügen. Im Zusammenspiel der vier genannten Faktoren ist P2P Immobilien Crowdinvesting für mich daher aktuell eine gute Wahl.

Zum Autor: David ist passionierter Investor in P2P Crowdplattformen und ETFs. Über seine Internetpräsenz erpscout.de unterstützt er kleine und mittelständische Unternehmen bei der ERP Lastenheft Erstellung und ERP Software Auswahl.

Für P2P Investoren und Interessierte: Wie gehst du bei der Auswahl deiner Plattformen vor? Was machst du ähnlich oder anders? Ich freue mich auf deinen Kommentar.

Kostenloses Schweizer Konto für Deutsche / Ideal für Schweizer Anleger auf Euro P2P Kreditmarktplätzen

Nein, hier geht es nicht um ominöse Nummernkonten! Sondern um das appbasierte Schweizer Konto von Yuh, dass auch Deutsche in wenigen Minuten komplett über das Handy eröffnen können. Kein Postident, kein Videoident nötig. Und die wesentlichen Funktionen sind kostenlos. D.h. vor allem Überweisungen im Euroraum (SEPA) sind kostenlos möglich.

Als Bonus gibt es sogenannte Swissquions, die in Kontoguthaben eintauschbar sind. Initial gibt es 500 Swissqoins, wenn mindestens 500 EUR oder (CHF) eingezahlt werden.

Weitere 500 Swissquins gibt es wenn bei der Anmeldung mein Yuh Freundschaftswerbecode iw2gb0 eingegeben wird (am Ende ist eine Null nicht der Buchstabe ‚O‘).

Jetzt einfach bei Yuh* die Android oder iOS App runterladen und das Konto einrichten.

Ich hab das gestern gemacht, es sind zwar einige Fragen zu beantworten für die Kontoeröffnung aber ich war in weniger als 5 Minuten durch. Am Ende musste ich dann noch einen Betrag von meinem Girokonto auf das neue Konto überweisen um es freizuschalten. Nun ist es aktiviert.

Warum ist das Yuh Konto attraktiv für Schweizer, die in EURO in P2P Kredite investieren wollen, z.B. auf Bondora* oder Mintos*

Zum einen bietet Yuh Währungskonten in verschiedenen Währungen an, darunter auch Euro. Zum anderen sind SEPA Überweisungen in EUR in den SEPA Ländern kostenlos. Dadurch können Schweizer Anleger Yuh als Referenzkonto für die Plattformen nutzen und das Geld kostenlos einzahlen und zurück transferieren. Somit ist vor allem ein Umschichten von einer Plattform zu einer anderen Plattform kostenlos und leicht möglich.

Ähnliches konnte in der Vergangenheit z.B. auch bei Revolut erreicht werden, aber dort gibt es inzwischen Gebühren für Überweisungen und Limits.

Nicht empfehlen würde ich allerdings Yuh für den Währungstausch SFR/EUR und EUR/SFR zu nutzen. Da gibt es deutlich günstigere Möglichkeiten. Also zum Wechseln einmalig einen anderen Anbieter nutzen und dann das Yuh Konto als „Steuerzentrale“ für das EUR Kapital nutzen.

Hier ein Auszug aus der Preisliste für Zahlungen – die vollständige Preisliste gibt es auf der Internetseite von Yuh.

yuh preisliste nov 2021
Stand: 18.11.2021

Meinungen dazu? Gerne im Forum über Yuh Erfahrungen austauschen.