Neuerung bei Smava – wie sind Anleger betroffen

Mit den neu gebotenen Möglichkeiten bei Smava.de* erhöht sich die Variantenvielfalt der Faktoren, die die Anlegerentscheidung beeinflusst.

Offensichtlich beeinflusst die längere Kreditlaufzeit direkt die Anlegerentscheidung. Zum einen muss der Anleger wirklich gewillt sein, den Betrag so lange anzulegen (ein vorzeitiger Ausstieg ist ja nicht möglich), zum anderen kann viel passieren: die Rahmenbedingungen können sich ändern (z.B. alternative Anlagen werden deutlich attraktiver) und selbst wenn der Kreditnehmer die volle Laufzeit korrekt bezahlt, dann kann es trotzdem kurzfristig starke Änderungen in der Rendite geben, durch Änderungen der Quoten im Smava Anleger-Pool.

Nicht so offensichtlich und erst auf den zweiten Blick erkennbar sind die Auswirkungen auf die Anleger-Strategie, die sich aus der Trennung der Pools nach Laufzeiten ergeben.
Strategie-Alternative A: Jetzt schnell ein Portfolio von 60 Monats-Krediten aufbauen. Potential entsteht dadruch, dass die Pools alle nicht vorbelastet sind – der Anleger spekuliert auf die Hoffnung möglichst viele Monate 100% Quote zu realisieren.
Das Risiko besteht jedoch in den anfangs geringen Pool-Volumen, in denen sich Zahlungsausfälle drastisch auswirken.
Strategie-Alternative B: Erst mal abwarten und nicht in 60 Monats-Kredite investieren. Erst wenn ein gewisses Volumen (z.B. 200.000 Euro) in den Pools erreicht ist, kann dann gezielt in Pools ohne Ausfälle investiert werden.

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Die Trennung der Pools könnte auch dazu führen, dass A,B und F Bonitäts Kreditnehmer von vorneherein 60 Monats Laufzeiten bevorzugen. Tritt dies ein dann wird es weniger Neuvolumen in den 36 Monats Krediten bei diesen Bonitäten geben und die Chance auf wieder steigende Pool Quoten sinkt dort.

Die Erhöhung der maximalen Kredithöhe erhöht nach meiner Ansicht das Risiko für die Anleger. Zum einen wird „die Beute“ für einen vorsätzlichen Betrüger größer. Zum anderen wird die Auswirkung, die ein einzelner ausgefallener Kredit auf den Pool haben kann, höher.

Inkassoquoten. Die niedrigeren Inkassoquoten in den Bonitäten D-H müssen bei der Anlageentscheidung berücksichtigt werden. Da sie nicht für Altkredite gelten, ist die Auswirkung auf die 60 Monats-Pools höher als bei den 36 Monats-Pools.

Die Frage gewerblicher Verwendungszweck ja/nein ist für sich allein genommen, glaube ich kein Beurteilungsfaktor. Zum einen haftet der Kreditnehmer mit seinem privaten Vermögen, zum anderen kommt es darauf an, wie sinnvoll die gewerbliche Verwendung ist. Und da die beschriebene Verwendung nicht überprüft wird ändert sich glaube ich wenig zur bisherigen Situation.

Wer mochte, konnte schon bisher nach Berufsgruppe separieren (Beamte oder Angestellte versus Gewerbetreibende oder Freiberufler).

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