Google CEO Eric Schmidt investiert in Prosper

Nachdem vorgestern bereits Lending Club viel frisches Kapital eingesammelt hatte, geht es jetzt mit einer weiteren großen Finanzierungsrunde bei Prosper.com* weiter. Prosper erhält 14,7 Millionen US$ Venture Capital von bestehenden und neuen Investoren, zu denen indirekt auch Google-Chef Eric Schmidt gehört. Die Investoren setzen damit deutliche Signale, dass Sie an einen Erfolg des Konzeptes P2P Kredite glauben.

Aktuelle P2P Kredit Trends in den USA

In den USA unterscheidet sich die Entwicklung der P2P Kreditbörsen deutlich. Bei Lendingclub.com* ist das Wachstum ungebrochen. Aktuell werden pro Monat über 6 Mio US$ neue Kredite von privat finanziert. Lending Club hat jüngst auch eine Produktgestaltung eingeführt, die eine steueroptimierte Berücksichtigung der Anlage in Privatkredite als Altersvorsorge ohne extra Gebühren ermöglicht. Diese Steuervorteile erhöhen die Attraktivität der Geldanlage in Privatkredite deutlich. Lending Club wirbt (basierend auf den Ergebnissen der Vergangenheit) mit einer jährlichen Rendite dieser Anlageform von 9,67%.


(Quelle der Abbildung: Lendingclubstats.com)

Sehr gegensätzlich verläuft die Geschäftsentwicklung des einstigen Marktführers Prosper.com. Zwar kann Prosper nach einer mehrmonatigen Zwangspause seit Juli 2009 wieder Kredite vermitteln – jetzt mit Genehmigung der Aufsichtsbehörder SEC. Aber an das Wachstum alter Zeiten kann Prosper nicht wieder anknüpfen. Im Oktober wurde nur Kredite mit einem Gesamtvolumen von ca. 2 Mio. US$ vermittelt. Hauptgrund ist der Vertrauensverlust der Altanleger, denen hohe Kreditausfälle die Rendite verhagelt haben.


(Quelle: Ericscc.com)

Dies ist deutlich zu wenig für Prosper um profitabel zu arbeiten. Ganz im Gegenteil: Geschäftsuntzerlagen von Prosper für das 3. Quartal weisen einen Quartalsverlust von 2,24 Millionen US$ aus.  Die liquiden verfügbaren Mittel (Barreserven) belaufen sich Ende September auf ca. 2,08 Mio. US$. Damit hat Prosper einen Großteil der ursprünglichen VC Finanzierung von 40 Mio. US$ aufgebraucht. Trotz des kürzlichen Invests eines Bankers (1 Mio. US$), braucht Prosper bei dieser Burn-Rate schon in wenigen Monaten dringend eine Anschlussfinanzierung. Ob dies bei der derzeitigen Situation gelingt?

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USA: Kreditplattform Prosper wird wiedereröffnet

In den USA hat die Kreditplattform Prosper.com* nach 9-monatiger Schließung wieder eröffnet, jetzt mit Genehmigung der Aufsichtsbehörde SEC. Prosper führt einen Zweitmarkt ein, auf dem Anleger Kredite untereinander weiterverkaufen und kaufen können.
Details im P2p-Banking.com Artikel ‚Prosper Reopens with SEC Approval, Starts Secondary Market‚.

Regulatorisches Durcheinander in den USA – Prosper schliesst nur 2 Wochen nach Wiedereröffnung

In den USA erlebt die kalifornische P2P-Kreditbörse Prosper.com* ein Chaos. Nach 6 monatiger Schließung aufgrund regulatorischer Auflagen durch die Aufsichtsbehörde SEC, hatte Prosper am 28. April wieder geöffnet – aber ohne das Plazet der SEC mit einer Ausnahmegenehmigung des Bundesstaats Kalifornien.

Heute ist das auch schon wieder Schnee von gestern. Auf der Webseite ist eine Bekanntmachung, dass aktuell wieder keine neuen Anleger und Kreditnehmer Kredite vergeben und bekommen können, solange die Genehmigung der SEC nicht vorliegt.

USA: Sammelklage gegen Prosper

Nachdem die Aufsichtsbehörde Prosper bereits Rechtsbruch anlastete kommen weitere Probleme auf Prosper.com* zu. Vor wenigen Tagen wurde die erste Sammelklage gegen Prosper eingereicht, in der Anleger Prosper anlasten sie unzureichend über Risiken der Geldanlage informiert zu haben, falsche Marketing-Aussagen gemacht zu haben, und ihnen nicht registrierte Wertpapiere verkauft zu haben (basierend auf der SEC Beurteilung als Beweis). Laut Klage seien die Anleger um mindestens 21 Mio. US$ geschädigt worden durch nicht zurückgezahlte Kredite, die nun wertlos seien.

Außerdem hat sich Prosper in einem Vergleich mit US-Bundesstaaten verpflichtet 1 Mio. US$ an die Bundesstaaten zu zahlen, die im Gegenzug auf individuelle Klagen gegen Prosper verzichten.

Die vollständige Klageschrift sowie weitere Hintergrundinformationen werden im Artikel ‚Prosper faces class action lawsuit…‘ bei P2P-Banking.com geschildert.

USA: Aufsichtsbehörde wirft Prosper Rechtsbruch vor

In den USA hat die Aufsichtbehörde SEC heute eine ‚Cease and desist‘ Anordnung gegen Prosper* veröffentlicht. Im wesentlichen geht es darum, dass die SEC Prosper vorwirft, durch die über Prosper.com* angebotenen Kredite die amerikanischen Wertpapiergesetze verletzt zu haben, da Prosper nicht über die notwendigen Voraussetzungen und Genehmigungen zur Ausgabe dieser Wertpapiere verfüge. Die SEC fordert Prosper auf alles zu unterlassen, was zu weiteren Verletzungen der genannten Gesetze führen könnte.

Für die Anleger stellt sich die Frage, was das konkret für sie und ihre schon laufenden Kredite bedeutet – insbesondere falls Prosper als Resultat der Regulierungsproblematik den Betrieb nicht dauerhaft aufrecht erhalten könnte.

(Quelle: ‚SEC orders Prosper to cease and desist‚)

Update 26.11.: In Reaktion auf obige Entscheidung stellt auch Loanio heute vorsorglich den Betrieb ein um die Möglichkeiten von Schritten zur Schaffung einer regulierungskonformen Lösung zu prüfen.

Prosper öffnet Plattform für Gebote via Dritt-Applikationen

Prosper.com* hat heute die Möglichkeit geschaffen, dass Dritt-Applikationen Gebote für Kreditgeber abgeben. Ähnlich wie Bietagenten bei Ebay können nun also Bietprogramme bei Prosper über eine API-Schnittstelle automatisiert Gebote für Anleger abgeben. Anleger müssen diese Funktion lediglich in Ihrem Account freigeben.

Mögliche Anwendungsfelder sind:

  • Bid sniper: Da es sich bei Prosper um (umgedrehte) Auktionen handelt, ist hier das Ziel der Gebotsabgabe kurz vor Schluß des Listings zum optimalen Zinssatz
  • Automatische Umsetzung von Biet-Strategien: Zwar bietet Prosper mit den standing orders und den portfolio plans schon interne Möglichkeiten zur automatisierten Umsetzung eigener Strategien, aber noch komplexere Strategien sind mit Bordmitteln nicht umzusetzen. Der Mehrwert könnte bei den Dritt-Applikationen in der besseren Prognose des Ausfallrisikos (durch statistische Auswertungen) liegen. Die Applikation würde dann auf die Kredite mit dem besten Ertrag/Risiko Verhältnis bieten.

Es bleibt abzuwarten, welche Art von Applikationen an den Markt gehen und in welchem Maß Anleger bereit sind diesen „Vollmacht“ über den Einsatz ihrer Gelder bei Prosper zu gewähren. Spannendes Thema. 

Mehr dazu und zu weiteren Neuerungen bei Prosper gibt es bei Wiseclerk.

Änderungen bei Prosper

Beim amerikanischen P2P-Kredit Service Prosper.com gab es beim letzten Update einige größere Änderungen. So steigt zum Beispiel der maximal erlaubte Zinssatz von bisher 29 auf 36 Prozent. Wesentlich verbessert wurde die Information über die vorraussichtliche Rendite die im Listing zum Zeitpunkt des Gebots angezeigt wird.

Neu ist, das die Abschätzung der Rendite (estimated return) nicht mehr auf Daten der Kreditratingagentur Experian beruht, sondern auf Prosper eigenen Kalkulationen basierend auf der tatsächlichen Entwicklung ähnlicher Kredite in der Vergangenheit. Je nach Kredit können die Auswirkungen drastisch sein.
In obigem Screenshot sinkt so die Rendite ausgehend von einem Nominalzins von 19,95% durch den Risikoabschlag von 15,81% die Gebühr von 1% und weitere Anpassungen auf magere 1%.

Prosper hat nun auch eine „authenticatedAPI Schnittstelle die es Dritt-Applikationen ermöglicht sich im Namen der Nutzer einzuloggen, sofern diese ihre Zugangsdaten der Dritt-Applikation zur Verfügung gestellt haben.

Bisher war Prosper ein Vorbild von Transparenz. Ab sofort sind alte Listings aber nicht mehr öffentlich einsehbar. Anleger sehen diese Änderung negativ, da sie die Möglichkeiten aus der Vergangenheit zu lernen und die eigene Anlagestrategie zu verbessern, stark einschränkt. Prosper begründet den Schritt mit Bestrebungen den Schutz der Privatspäre und den Datenschutz zu erhöhen.

Schließlich hat Prosper erste Schritte unternommen, um einen Handel zwischen den Anlegern von getätigten Invests zu ermöglichen. Ziel ist das Anleger in einem secondary market Kreditanteile kaufen und verkaufen können.