Dagobertinvest – Investieren wie die reichste Ente der Welt? (Teil I)

Als Weihnachten 1947 Dagobert Duck zum ersten Mal in einer Geschichte auftauchte, hat der Erfinder Carl Barks sicherlich nicht damit gerechnet, dass diese Figur 70 Jahre später immer noch ein klares Klischee verkörpern würde: Mit Sparsamkeit, Gier und Geiz zum größten Vermögen der Welt. Sein Gesamtvermögen gibt Dagobert selbst übrigens mit 30 Fantastillionen an; diese Fantasiezahl besteht aus einer 30 gefolgt von 80 Nullen. Und auch seine Sparsamkeit ist legendär, wenn er sich zum Beispiel aus auf den Müll geworfenen Zeitungen informiert oder in der Zeit zurückreist, um einen abgelaufenen Gutschein einzulösen.

Welche Facette des Charakters den Herren Zederbauer, Dvorak und Riedl nun so zu gesagt hat, dass sie ihr Unternehmen Dagobertinvest* nennen wollten, ist nicht bekannt. Es sei auch dahingestellt, ob dies ein besonders gewiefter Marketing-Schachzug war. Auf jeden Fall aber ist Dagobertinvest* aktuell der Marktführer im Bereich Immobilien Crowdinvesting in Österreich.

Im folgenden möchte ich Euch die Plattform näher vorstellen. Dabei habe ich im ersten Schritt die wichtigsten Eckdaten in einem Steckbrief tabellarisch aufbereitet. Ich persönlich wühle mich sehr ungern durch lange Texte, um an einfache Fakten heranzukommen und vielleicht geht es euch ja ähnlich. Im Anschluß wird der Track-Record grafisch illustriert und dann werden kurz und knacking die Vor- und Nachteile für Anleger aufgelistet. Diese Artikelstruktur ist insbesondere für diejenigen interessant, die sich mit dem Thema Crowdinvesting in Immobilien schon ein bisschen beschäftigt haben. Habt ihr eventuell bereits eigene Erfahrungen auf anderen Plattformen gemacht, wie Exporo* oder Bergfürst* in Deutschland oder auch Crowdestate* und Estateguru* im Baltikum, dann wisst ihr (hoffentlich) in fünf Minuten, wo die Unterschiede zu Dagobertinvest* liegen und auch welche Vorzüge der Branchenprimus aus der Alpenrepublik euch persönlich bietet – oder eben auch nicht. Teil II der Plattformvorstellung erscheint im nächsten Artikel und konzentriert sich auf einige spezifische Besonderheiten der Plattform und der angebotenen Projekte. Jetzt geht’s aber erst einmal los mit den Eckdaten zu Dagobertinvest*.

Steckbrief

Sitz Wien, Österreich
Sprache Deutsch
Aktiv seit 2016
Team Persönliche Vorstellung auf der Webseite
Rendite 6,0 – 8,0% p.a. fester Zinssatz; Durchschnitt 6,7%
Beginn der Verzinsung Eingang des Investitionsbetrags bei Dagobertinvest
Gebühren für Investoren Keine
Tilgung / Rückzahlung Endfällig (zum Laufzeitende)
Zinszahlung Endfällig (zum Laufzeitende)
Steuern Zinsen werden brutto ausgezahlt ohne Steuerabzug, der Investor sich selbst um die Versteuerung kümmern
Mindestinvest 250 Euro
Laufzeit 12 – 36 Monate
Finanzierungsmodell Nachrangdarlehen
Einzahlungsoptionen Banküberweisung, Lastschrift
Projektsektor Fokus auf Projektentwicklungen von bezahlbarem Wohnraum
Projektstandort Österreich, Deutschland
Projektverfügbarkeit Ein neues Projekt alle 2 Wochen
Zweitmarkt Nein
Auto-Invest Nein
Freundschaftswerbung Ja, 1% des Investitionsbetrags wird als Prämie ausgezahlt
Rating 4,9 von 5 Punkten (59 Bewertungen auf kritische-anleger.de)

Track-Record

Die Informationen zur bisherigen Erfolgsbilanz, die unter anderem auf der eigenen Webseite von Dagobertinvest publiziert werden, bieten folgendes Bild:

Abb. 1: Dagobertinvest Track Record (Stand: 28.11.2019)
111 finanzierte Projekte, für die 38,1 Mio. Euro eingesammelt wurden, und dabei kein einziger Projektausfall ist natürlich eine makellose Bilanz. Wie man dies bewerten sollte und worauf dabei zu achten ist, wird in diesem Beitrag über die Immobilien Crowdinvesting Landschaft in Österreich unter Punkt 2 etwas näher erläutert.

Fazit

Der Platzhirsch aus Österreich im Immobilien Crowdinvesting bietet auf jeden Fall interessante Anlagemöglichkeiten. Im Zusammenspiel mit den bekannten Branchengrößen aus Deutschland und dem Baltikum können Investoren über Dagobertinvest ihr Portfolio weiter sinnvoll diversifizieren. Auch wenn es vielleicht unrealistisch erscheint, sich darüber die erste Fantastillion anzusparen, sind die erzielbaren Renditen für viele Investoren sehr attraktiv.

Und hier kommen jetzt die Vor- und Nachteile in Kurzform:

Vorteile

Rendite: Es kann ein Rendite von mehr als 7,0% erzielt werden (überdurchschnittlich im Vergleich zu den anderen Anbietern im deutschsprachigen Raum)
Track-Record: Bisher keine Projektausfälle bei 111 finanzierten und 26 zurückgezahlten Projekten
Mindestinvest: Der Mindestinvest von 250 € ist geringer als bei vielen anderen europäischen Plattformen
Projektsektor: Bezahlbarer Wohnraum ist eine relativ solide Anlage
Projektverfügbarkeit: Mit durchschnittlich einem neuen Projekt alle 2 Wochen ist eine Diversifikation in einem vernünftigen Zeitrahmen möglich

Nachteile

Sicherheit: Finanzierungen über Nachrangdarlehen bieten weniger Sicherheit als die Finanzierungsmodelle und zusätzlichen Sicherheitsmechanismen anderer Plattformen
Zweitmarkt: Eine Veräußerung der Anteile vor Laufzeitende ist nicht möglich; andere Plattformen sind dort bereits weiter (z.B. Bergfürst*, Crowdestate*, Estateguru*).
Zinszahlung: Zinszahlungen zum Laufzeitende sind für viele Investoren weniger attraktiv als monatliche, quartalsweise, halbjährliche oder jährliche Zinszahlungen anderer Anbieter (wie z.B. bei Bergfürst*, Clubfunding, Crowdestate*, Engel & Völkers Capital)

Worauf sollte ein Anleger achten, wenn er bei Dagobertinvest sein Kapital investieren möchte? Darauf geht Teil II der Plattformvorstellung im nächsten Artikel ein.

Wie bewertet ihr diesen Anbieter? Ich freue mich auf euer Feedback in den Kommentaren oder im Forum.

Update vom 03.12.2019: Teil II der Plattformvorstellung findest du hier. Über diesen Link* (wenn du in Österreich wohnst diesen Link*) kannst Du dich kostenlos und unverbindlich bei Dagobertinvest registrieren, um sofortigen Zugriff auf die vollständigen Projektbeschreibungen zu bekommen. Aktuell gibt es auch noch einen Bonus Amazon Gutschein (1% auf die Erstinvestition im ersten Monat).

4 Gedanken zu „Dagobertinvest – Investieren wie die reichste Ente der Welt? (Teil I)“

  1. Weniger Rendite als ein MSCI-World ETF, Zinsenzahlung erst am Ende der Laufzeit und dann noch das volle Risiko durch Nachrangdarlehn! Da ist man doch bei Go & Grow, Estateguru oder einem ETF-Sparplan besser aufgehoben.

    • Hi Mathias, danke für dein Feedback!
      Das Risiko des Totalausfalls darf man tatsächlich nicht vernachlässigen. Deswegen ist es so wichtig, sich den Track-Record der Immobilien Crowdinvesting Plattformen anzuschauen. Da viele Anbieter jetzt mittlerweile 5 oder mehr Jahre am Markt sind, werden die Zahlen immer aussagekräftiger. Das Risiko über viele Projekte zu streuen und auch Totalausfälle realistisch mit einzukalkulieren ist mehr als vernünftig. Das habe ich versucht, in diesem Beitrag darzustellen:
      https://www.p2p-kredite.com/diy-immobilienfonds-fuer-einsteiger-und-profis-bau-dir-dein-eigenes-crowdinvesting-portfolio_2019.html
      Zu Aktien-Investments (z.B. über ETFs) gibt es eigentlich keine richtige Alternative, wenn man einen Anlagehorizont von 10 bis 15 Jahren oder mehr hat.
      Im mittelfristigen Bereich (Anlagehorizont 1-5 Jahre) kann Immobilien Crowdinvesting Sinn machen, zudem wenn man in seiner Asset Allocation sowieso auf Immobilien setzen möchte.

  2. Es sollte wohl eher lauten: „Bisher keine Projektausfälle bei 26 zurückgezahlten Projekten“, denn die 85 anderen komplett endfälligen Projekte hatte noch gar keine Gelegenheit auszufallen.

    Auch hätte ich mir hier einen kritischen Blick darauf gewünscht, wieviele der Projekte durch Refinanzierung über die Plattform selbst zurückgezahlt wurden oder durch Verlängerung oder Verspätung über das geplante Projektende weiterlaufen. Mit solchen Maßnahmen kann man die Weste nämlich ziemlich lange weiß erscheinen lassen. (keine Unterstellung, ich bin nicht bei Dagobertinvest, aber genau so eine Analyse hätte ich als interessierter Außenstehender hier gerne lesen wollen)

    Auch verstehe ich nicht, warum ein 250€ Mindesinvest in Verbindung mit einem Projekt alle 2 Wochen als Vorteile gewertet wird. Von „Diversifikation in einem vernünftigen Zeitrahmen“ ist das für mich weit entfernt. Bei Estateguru bekommt man den gleichen Betrag in 5 Projekte innerhalb einer Woche aufgeteilt – und dabei ist der Zweitmarkt noch gar nicht berücksichtigt. Wenn in den anderen Kriterien mit den baltischen Plattformen verglichen wird, dann bitte auch hier.

    • Hallo Osmium, danke für den Kommentar!
      Es ist wirklich Schade, dass viele Portale keine Informationen zu verspäteten oder problematischen Projekten publizieren. Einen interessanten Einblick bzgl. der deutschen Anbieter bekommt man hier: https://www.crowdinvest.de/zahlungsverzug
      Die meisten Portale in Österreich und auch in anderen europäischen Ländern verfahren leider ähnlich. Estateguru ist da wirklich eine der leuchtenden Ausnahmen, da sie sehr transparent Zahlen zu verspäteten und ausgefallenen Projekte auf ihrer eigenen Statistikseite veröffentlichen. Da können sich fast alle anderen Portale eine Scheibe von abschneiden.
      Auch beim Mindestinvest und der Frequenz neuer Investitionsmöglichkeiten ist Estateguru in Europa meines Wissens einsame Spitze mit aktuell mehr als 1.100 finanzierten Projekten und oftmals mehreren neuen Projekten pro Woche. Viele Immobilien Crowdinvest Plattformen in Europa haben einen Mindestinvest von 500€ oder 1000€ (oder respektive 1000 Pfund in Großbritannien) oder mehr, so z.B. Exporo (deutscher Marktführer), Clubfunding/Fundimmo/Homunity in Frankreich, The House Crowd in Großbritannien, Tessin in Schweden (Marktführer in Skandinavien) – um nur einige Beispiel zu nennen. Einige Portale bieten auch niedrigere Mindestinvests an, so dass Dagobertinvest im unteren Mittelfeld in Europa liegen dürfte, was den Mindestinvest angeht.
      Für Investoren, die kein Klumpenrisiko im Baltikum eingehen möchten, sondern ihre Immobilien Crowdinvestments geographisch streuen möchten, gibt es daher interessante Optionen und Dagobertinvest könnte dazugehören. Es ist natürlich jedem selbst überlassen, wie er dies für sich persönlich bewertet.

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