Änderungen bei der Forderungs-Struktur von Mogo

Matthias.R · Anmeldedatum: 07.04.2009 Beiträge: 374

Geil ist ja auch das Rechenbeispiel von Mintos* mit dem Hinweis auf nur eine geringfügige Änderung der Zinsen.

Eine Änderung von 0,5 auf 0,01 oder von 0,1 auf 0,01 sind leider NICHT geringfügig...

Omicron · Anmeldedatum: 26.01.2018 Beiträge: 719

Aber die Auswirkungen sind es.

Mal ganz ehrlich, in der Zeit vor der Änderung habe ich ingesamt 5€ Verzugsgebühren auf geschätzte 150€ reguläre Zinsen durch Mogo-Darlehen bekommen. Das sind sage und schreibe 3%. Umgerechnet auf typische Darlehenszinssätze, ein monatlicher Renditeunterschied von knapp 0,4%.

Klar, das ist nicht Null, und macht Mogo definitiv weniger attraktiv. Aber es fällt für mich durchaus noch unter "geringfügig". Zinssätze gehen ununterbrochen um ganze Prozentpunkte hoch und runter, bei allen Anbietern, ohne Ankündigung oder Erklärung. Warum sollten mich 0,4% aufregen?

Destiny · Anmeldedatum: 16.05.2017 Beiträge: 607

Glaub mir, wenn sich niemand drüber aufregt gehts ein paar Wochen/Monate später wieder um 0,4% runter und beim nächsten Anbieter wird die Schonfrist verlängert etc. und dann gibts irgendwann bei nächsten Anbieter keine Zinsen mehr bei Verzug und dann nirgends mehr.
Die ziehen dir bzw. uns langsam das Geld aus der Tasche, langsam aber sicher und so das sich niemand drüber aufregen muss. Das mögen anfangs und auf deine paar Kröten vielleicht nur wenige Cents sein, aber das wird sich schnell summieren und auf viele Millionen hochgerechnet sind das sicher nette Summen. Rechne mal aus was alleine diese 0,4% auf viele Jahre hochgerechnet ausmachen.

stern · Anmeldedatum: 24.11.2012 Beiträge: 582

Es hilft nichts, sich aufzuregen. Was helfen würde, wäre auszusteigen. Wäre ich Mogo würde ich genauso handeln.

Funkensprung · Anmeldedatum: 21.05.2018 Beiträge: 46

Was auch hilft ist, sich über den (Gesamt-)Zins klar zu werden, den man persönlich für das eingegangene Risiko braucht. Und nicht darunter zu investieren.

Khazrakh · Anmeldedatum: 01.07.2017 Beiträge: 45

Das hat doch mit "Geld aus der Tasche ziehn" nichts zu tun.
Es ist alles eine Frage von Angebot und Nachfrage und P2P ist inzwischen einfach so populär geworden, dass die Anbieter sich schlechtere Zinsen/Konditionen leisten können und ihre Kredite trotzdem an den Mann bringen können.
Sind wir doch ehrlich - wenn ich vor 1,5 Jahren erzählt habe, dass ich in osteuropäische Autokredite investiere, wurde ich mehr als schräg angeschaut. Inzwischen sind viele Kollegen selbst investiert und ich sehe im Moment nicht, dass dieser Trend sich so schnell umkehren wird.

hugh · Anmeldedatum: 12.12.2013 Beiträge: 1283

Omicron · Anmeldedatum: 26.01.2018 Beiträge: 719

Das war aber vorher auch schon genau so. Die Verzugsgebühren waren immer der Ausgleich, sozusagen. Dieser Ausgleich ist jetzt mehr oder weniger weggefallen. Das ist alles, was sich geändert hat (so unschön es auch ist).

Destiny · Anmeldedatum: 16.05.2017 Beiträge: 607

Aus meiner Sicht sprechen wir über zwei verschiedene Entwicklungen.
Das eine sind die sinkenden Zinsen aufgrund der angekündigten Rückkäufe und der damit einhergehenden Angebotsverknappung. Da haben sich vermutlich einige wohl vorher auch mit höheren Zinsen nochmal eingedeckt, was die Situation verschärft.
Das andere sind schleichende Verschlechterungen der Konditionen. Dass keine Zinsen bei Verspätungen gezahlt werden, das gabs früher schlicht nicht. Das ist alles langsam still und heimlich eingeführt worden, bereits als Angebot und Nachfrage noch umgedreht waren. Und dieses still und heimlich ist es was mich stört und warum ich von "aus der Tasche ziehen" spreche. Denn wenn es dieses Forum nicht gäbe, wüsste ich wohl heute noch nicht, dass es Loan Originator gibt, die keine Zinsen auf Verspätungen zahlen. Und die jetztige Ankündigung hätte es ohne Druck der Anleger nie gegeben.

hugh · Anmeldedatum: 12.12.2013 Beiträge: 1283

Omicron · Anmeldedatum: 26.01.2018 Beiträge: 719

Sorry, ich bin erst seit Dezember 2017 auf Mintos*, und Mogo hatte zu dem Zeitpunkt bereits keine Verzinsung von verspäteten Zahlungen. Über den Zeitpunkt davor kann ich nicht natürlich keine Aussagen machen.

Funkensprung · Anmeldedatum: 21.05.2018 Beiträge: 46

Das Streichen der Penalty-Gebühren kommt auf die Zinssenkung noch obendrauf, was unschön ist.

Zum Thema "macht ökonomisch Sinn" - darüber entscheiden wir auch mit. Immerhin ist eine Anleihe mit 9.5% Zins kaum investment-grade, sondern wahrscheinlich junkbond (unter BBB).

Edit: Habe kein Rating für Mogo gefunden. Kommt ev. mit der Aufnahme in den regulierten Markt in ca. 4 Monaten. Hier nochmals die ISIN XS1831877755.

Mogo hat sich bei der Anleihe offenbar auch ein jederzeitiges Kündigungsrecht ausbedungen.

Edit2 Hier die sprachliche Risikodefinition für Junkbonds von Standard&Poors (also wohl auch für Mogo);

Obligations rated 'BB', 'B', 'CCC', 'CC', and 'C' are regarded as having significant speculative characteristics. 'BB' indicates the least degree of speculation and 'C' the highest. While such obligations will likely have some quality and protective characteristics, these may be outweighed by large uncertainties or major exposure to adverse conditions.

https://www.standardandpoors.com/en_US/web/guest/article/-/view/sourceId/504352

hugh · Anmeldedatum: 12.12.2013 Beiträge: 1283

Bis ca bis zum 22.6.2018 hast du sehr wohl Zinsen für verspätete Mogo-Zahlungen bekommen. Siehe auch die Diskussion hier:
https://www.p2p-kredite.com/diskussion/renditemindernde-loan-originators-t5692,start,30.html

uzf · Anmeldedatum: 22.08.2017 Beiträge: 122

Mogo bzw. Mintos* fühlen sich stark mit ihrer 50 Mio Schrottanleihe.
Eurocent hatte auch welche und konnte sie auf einmal nicht mehr bedienen.