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Buchtipp: Who Owns The Future (Jaron Lanier)  

 
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Claus Lehmann
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BeitragVerfasst am: 30.05.2014, 14:45    Titel: Buchtipp: Who Owns The Future (Jaron Lanier) Antworten mit Zitat

Ich habe gerade (das englischsprachige) Who Owns The Future ausgelesen - gibt es auch auf Deutsch.

Kann ich sehr empfehlen - nicht weil ich alle Ansichten des Autors teile, sondern weil manches zu interessanten Gedankengängen führt. Ist allerdings keine leichte Kost, die man mal eben im vollbesetzten Zug lesen kann.

Ausgehend davon, dass heutige Informations-Marktplätze immer nützlicher werden (sowohl für Anbieter/werbtreibende als auch für Kunden/Nutzer) je mehr Teilnehmer sie haben - sogenannter network effect. Und davon dass wir alle dazu beitragen sie noch wertvoller für den Betreiber zu machen, z.B. durch Buchrezensionen bei Amazon oder Bewertungen bei Airbnb ohne explizit dafür bezahlt zu werden. Die Marktplätze wirken disruptiv auf ganze Branchen - z.B. (Buch-)handel oder Hotelgewerbe, weil sie historisch gewachsene Strukturen durch neuere, effizientere mit Hilfe der Informationstechnologie ersetzen. Und wir nutzen sie, weil sie billiger, komfortabler oder sonstwie vorteilhafter als die herkömmlichen Angebote sind.

Soweit, so bekannt.

Lanier argumentiert, dass dies nicht nur zu einer Umverteilung von Gewinnen von alten Industrien auf Neue (auch bekannt) führt sondern dass sich diese Marktplätze mittel- und langfristig ihr eigenes Grab schaufeln. Denn bei jeder Disruption einer Branche durch effizientere Marktplätze würden viel mehr Arbeitsverhältnisse wegfallen, als neu geschaffen werden. Und so würde die ganze Mittelschicht langfristig verschwinden und damit die Kunden die Amazon, Facebook und Google brauchen - letztere weil ihre Einnahmen von den Werbetreibenden kommen die diese Mittelschicht über Facebook und Google erreichen wollen.

Nun sind auch P2P Kreditmarktplätze nach diesem Prinzip aufgebaut. Sie erledigen viele Prozesse effizienter und schlanker als Banken unter den herkömmlichen Strukturen. Auch wenn sie sicher noch keine Jobs vernichtet haben, sofern sie weiterhin explosiv wachsen, wird das irgendwann logisch auch zu Stellenabbau bei den Banken führen.
Im Moment ein Bild das die Presse mag: transparentere kleine Startups spucken etwas abhgehobenen und snobbistischen Bankern in die Suppe.

Aber Laniers Argumentation folgend, würden sehr viele Stellen bei Banken abgebaut, während wenige Stellen bei hocheffizienten P2P Kreditmarktplätzen entstehen, von denen es aber vermutlich in jedem nationalen markt viel weniger gibt als vorher Banken.

Lanier propagiert als Lösung, dass während bisher Nutzer ihre daten auf denen diese Marktplätze gründen kostenlos abgeben, sie zukünftig langfristig und dauerhaft für den kommerziellen Nutzen vergütet werden sollten, den jeder, der ihre Daten nutzt, erzielt.

Aus dem Blickwinkel des Autors sind die heutigen P2P Kreditmarktplätze sicher eher eine negative Entwicklung (auch wenn sie im Buch nicht vorkommen). Dennoch sicher auch für P2P Kreditmarktplatzbetreiber und Anleger und Kreditnehmer eine interessante Lektüre - nicht zu vergessen die Banker, die irgendwann ihren Job durch die P2P Kreditmarktplätze gefährdet sehen könnten.
_________________
Meine Investments (aktualisiert 03/22):
Laufend: Bondora*, Investly*, Estateguru*, Ablrate*, Moneything* (Rest), Crowdestate* (Rest), Fellow Finance* (Rest), October* (Rest), Linked Finance*, Lenndy* (Rest), Assetz*, Plenti, Neofinance* (Rest), Lendermarket*,
Beendet: Smava*, Auxmoney*, MyC4, Zidisha, Crosslend*, Lendico*, Omarahee, Lendy*, Bondmason, Finbee*, Bulkestate*, Zlty, Mintos*, Iuvo*, Robocash*, Viainvest*, Viventor*
Crowdinvesting: Seedrs*, Crowdcube, Housers* (Rest), Reinvest24*, Landex*
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nobodyofconsequence
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Beiträge: 5207

BeitragVerfasst am: 30.05.2014, 16:51    Titel: Re: Buchtipp: Who Owns The Future (Jaron Lanier) Antworten mit Zitat

Kannst Du IMHO nicht vergleichen. P2P-Marktplätze leben nicht von kostenlos abgegebenen Informationen (ganz im Gegenteil, sie leiden derzeit darunter, dass sie ggü. klassischen Banken ein Informationsdefizit aufweisen), insofern sind sie eher ein klassisches E-Commerce-Modell als ein Social-Geschäftsmodell.

P2P-Marktplätze beschäftigen auch nicht weniger Leute und sind auch nicht effizienter als Banken, alle die Effizienzgewinne, die da drin sind, kannst Du im klassischen Bankenmarkt auch erreichen.

Das einzige, wo P2P-Kredite einen Vorteil her ziehen ist, dass sie eine Schicht Risikoaufschläge und Regulierung 'raus ziehen, weil sie direkt den Anleger das Ausfallrisiko übernehmen lassen, deshalb muss das nicht extra noch mal aufwändig über Eigenkapital abgesichert werden (ansonsten bekommst Du bei Banken ein zusätzliches Klumpenrisiko durch die Insolvenz der Bank).

Was anderes wäre es, wenn (wie faktisch bisher bei AM) auch die Risikobewertung auf den Anleger verschoben wird (indem dem alle Informationen ungewertet zur Verfügung gestellt werden), da ist aber bisher der Datenschutz davor und ich denke auch, dass das in der Breite an mangelnder Kompetenz der Anleger scheitert, man will ja nicht erst eine Kreditprüfer-Ausbildung machen, bevor man sein Geld anleget.
Insofern unterscheidet sich das stark, weil es eben nicht mit einfacher Beteiligung getan ist, sondern eben Expertenwissen erfordert.

Was in dem Zusammenhang interessanter ist sind all die Plattformen (das sind aber nicht nur P2P-Plattformen), die Data-Driven Scoring machen wollen, wie z.B. Kreditech.
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Claus Lehmann
Site Admin


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Beiträge: 17476

BeitragVerfasst am: 30.05.2014, 17:17    Titel: Re: Buchtipp: Who Owns The Future (Jaron Lanier) Antworten mit Zitat

Ein paar Parallelen gibt es aber schon:
- P2P Kreditmarktplätze haben kein Risiko in den Büchern - Ausfallrisiko ist auf Anleger verlagert
- prinizipiell sollten sie mit dern Zeit schlauer werden, wenn sie denn aus den wachsenden Datenmengen die richtigen Schlüsse ziehen. Diese Daten haben Ihnen die Kreditnehmer (und Anleger) zur verfügung gestellt, ohne dass sie für den daraus resultierenden Effizienzgewinn extra vergütet werden
- wenn ich mir einige P2P Kreditmarktplätze anschauen, dann gibt es statt Support durch angestellte Mitarbeiter mehr und mehr 'help & teach each other'

Zitat:
P2P-Marktplätze beschäftigen auch nicht weniger Leute und sind auch nicht effizienter als Banken, alle die Effizienzgewinne, die da drin sind, kannst Du im klassischen Bankenmarkt auch erreichen.

Bist Du sicher? Oder meintest Du die Banken könnten durch Personalabbau ebenfalls schlanker und effizienter werden?

Dagegen spricht z.B. das: http://www.wiseclerk.com/group-news/services/lendingclub-lending-club-cost-advantage-over-banks/
Ausserdem: wieviele Mitarbeiter hat eine Bank die ein vergleichbares Kreditvolumen wie Lending Club stemmt (bitte inkl. unterstützender Tätigkeiten wie Bank-RZ)?
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Anton86



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BeitragVerfasst am: 03.08.2015, 08:08    Titel: Re: Buchtipp: Who Owns The Future (Jaron Lanier) Antworten mit Zitat

Ich denke es stimmt - natürlich werden bei Neuschaffungen bzw. Weiterentwicklungen von Branchen direkt weniger neue Arbeitsplätze geschaffen wie zerstört werden. Trotzdem hat die Meinung von Herrn Lanier meiner Meinung nach einen wichtigen Haken:Er bezieht sich nur auf die jeweilige Branche! - Unberücksichtigt bleibt dabei das durch solche Veränderungen auch neue Branchen und somit Arbeitsplätze geschaffen werden.
Ein gutes Beispiel: Vor 30 Jahren waren Computer noch nahezu unbekannt. Heute haben sie eine eigenen wichtigen Industrie und Wirtschaftszweig mit Hunderttausenden von Arbeitsplätzen allein in Deutschland generiert.
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