Commerzbank startet P2P Kredit Marktplatz Main Funders nächste Woche

Auf einer Pressekonferenz heute morgen in Frankfurt gaben Michael Kotzbauer, Bereichsvorstand Corporate Banking der Commerzbank und Birgit Storz, Founder Director der Main Incubator GmbH bekannt, dass die neue P2P Kredit Plattform Main Funders nächste Woche starten wird.

Main Funders soll Kreditsuchende für Investitionsvorhaben zwischen 200 Tsd und 10 Mio. Euro mit Investoren zusammenbringen. Dazu stellen Darlehensnehmer eine Anfrage auf der Plattform ein, Investoren können diese dann begutachten und selektieren. Die Kreditlaufzeiten betragen bis zu 5 Jahren. Angesprochen werden professionelle Investoren (also keine Privatanleger, sondern Großkunden und institutionelle Anleger). Nur die auf der Plattform agierenden Investoren können alle Details zu den Kreditgesuchen auf der Plattform sehen.

kotzbauerDie Commerzbank prüft dabei die Bonität der kreditsuchenden Firma und wickelt das Vertragsmanagement ab. Es wird auf das bestehende Rating der Kunden aufgesetzt.

Main Funders wird den Darlehensnehmern 0,45% des Kreditbetrages multipliziert mit der Laufzeit berechnen. Die Gebühr für Investoren beträgt 0,2%.

Die Ansprache der Kunden soll über das Vertriebsnetz der Commerzbank erfolgen. Die Plattform selbst ist ‚ein beratungsfreies Produkt‘. Mit dem Kunden wird zunächst über seinen Finanzerungsbedarf gesprochen und dann entschieden, ob eine Commerzbank eigene Finanzierung angeboten wird, oder ob eine Finanzierung über Main Funders die bessere Alternative ist.
Die Commerzbank setzt aufgrund ihrer Marktkenntnis den Zinssatz für die unbesicherten Kredite fest.

Nach der Finanzierung erfolgt die weitere Abwicklung durch einen beauftragten Servicer (also nicht originär durch Main Funders oder die Commerzbank).

Main  Funders sieht eine deutliche Abgrenzung zu bestehenden P2P Lending Marktplätzen. Da sowohl Darlehensnehmer als auch Investoren bereits Kunden der Commerzbank seien sei eine Vertrauensbasis vorhanden und höhere Vertraulichkeit gewährleistet.

Investoren müssen die Gelder erst bereitstellen, wenn alle Verträge gezeichnet sind, müssen also nicht das Kapital unverzinst bereitstellen und vorhalten bis der Kredit gefüllt ist.

Die Commerzbank will mit Main Funders

  • die Zufriedenheit ihrer Kunden steigern
  • ihreWettbewerbsposition verteidigen
  • auf regulatorische Anforderungen reagieren
  • eine Basis schaffen, die flexibel um weitere innovative Kreditlösungen erweitert werden kann

Auf  die Frage, warum die Commerzbank die Kredite nicht selbst finanziert, antwortete Kotzbauer, dass dabei auf Diversifierungswünsche der Finanzierungsquellen der Kunden reagiert wird.

MainFunders

„Main Funders kombiniert die Kompetenzen und langjährige Erfahrung einer etablierten Bank mit denen eines agilen und innovativen Start-ups“, erläutert Birgit Storz, Founder Director des Main Incubator. „Wir nutzen unser Kundennetzwerk, unser Banking-Know-how und unsere erprobten sowie aufsichtsrechtlich genehmigten Prozesse. Gleichzeitig liegt Main Funders eine nutzerfreundliche Plattform zugrunde, die über das Firmenkundenportal einfach zugänglich ist“, sagt Storz.

Ein Volumen Commitment wollte Frau Storz nicht abgeben. Bei einer solchen Innovation müsse man schnell reagieren und auch lernen wie die Kunden die neue Möglichkeit annehmen.

Es handelt sich weltweit um einen der ersten P2P Kreditmarktplätze, der auf Initiative einer Bank (über ihren Inkubator) von Grund auf entwickelt wurde. In früheren Fällen haben die Banken Anteile von P2P Kreditmarktplätzen gekauft (z.B. Barclays Africa bei Rainfin, Westpac bei  SocietyOne oder Banca Sella bei Prestiamoci & Smava. Viele Banken haben auch die Plattformen genutzt um in großem Umfang Kredite zu vergeben, besonders in den USA.

Möglicherweise bringt der Einstieg der Commerzbank dem P2P Kredit Bereich einen Publicityschub. Dieser ist auch dringend nötig, denn auch wenn seit dem Start dieses Blogs inzwischen 9 Jahre vergangen sind und das ältestete deutschsprachige Buch zum Thema P2P Kredite bereits vor 6 Jahren erschien, ist der Bekanntheitsgrad in Deutschland weiterhin sehr gering. Dies steht in starkem Kontrast zum angloamerikanischen Raum. Insbesondere in Großbritannien haben eine maßgeschneiderte Regulierung, Steuervergünstigungen für Anleger und Förderung durch die Regierung zu einem breiten Ökosystem mit über 50 Anbietern gesorgt, mit wöchentlicher, meist positiver, Erwähnung in der Presse.

 

Der P2P Anleger als Gewohnheitstier

Viele Fintech Unternehmen spielen Ihre Vorteile gegenüber Banken und anderen etablierten Playern vor allem in puncto einfache Bedienung und zeitgemäßere Benutzerinterfaces aus. Sie sind u.a. anderem deshalb attraktiv weil sie eine moderne Verpackung für Abläufe bieten. Gleichzeitig entschlacken sie diese und konzentrieren sich auf einen Kernprozess, in dem sie dann möglichst effizient agieren wollen (Unbundling).

Das gilt auch für P2P Kreditmarktplätze. Hat sich der Anleger aber erst mal für einen P2P Kreditmarktplatz entschieden, dann möchte er m.E. nicht nur Einfachheit, sondern auch Beständigkeit seitens des Benutzerinterfaces geboten bekommen. Denn ganz so einfach zu bedienen sind P2P Kreditmarktplätze, die auf Listings einzelner Kredite, ggf. mit Auktionen und Zweitmarkt setzen gar nicht. Es gibt eine Lernkurve und der Anleger muss einiges an Erfahrungen sammeln bevor er die Feinheiten der Marktplätze versteht und optimal nutzen kann.

Ändert der Marktplatz dann grundlegend sein Layout, seine Navigation und/oder sein Berichtswesen, dann führt das zu Missfallen bei den schon länger registrierten Anlegern, da sie sich wieder neu zurechtfinden müssen und der durch Zeiteinsatz erworbene Wissensvorsprung wertlos wurde.

Zumindest geht es mir so. Natürlich sollte sich ein P2P Kreditmarktplatz weiterentwickeln und die Bedienung und Funktionen laufend verbessern. Stillstand ist Rückschritt in diesem schnelllebigen Marktumfeld. Aber ein komplettes Redesign stößt bei mir auf wenig Gegenliebe.

Was also kann der Marktplatz tun? Aus meiner Sicht:

  • Der Marktplatz sollte sich für ein Grundgerüst in der Navigation entscheiden und dies beibehalten. Änderungen und Optimierungen sollten sich unterordnen und nicht die Hauptnavigation grundlegend ändern.
  • Die Einführung von Features sollte die Wünsche von Anlegern berücksichtigen ohne vollständig von diesen getrieben zu sein.
  • Vor dem Release ausführlich intern testen. Ich bin immer wieder erstaunt bei wie vielen neuen Features es Bugs in Kerfunktionen gibt, die also im Regelablauf auftreten und nicht in Sonderfällen.
  • Messen, messen, messen! Bei allen größeren Änderungen sollten A/B Tests durchgeführt werden, die die Performance in vorher festgelegten KPIs messen und vergleichen (z.B. Absprungrate). Wenn das neue Feature bzw. das neue Design wider Erwarten schlechter performt als das ursprüngliche dann sollte von der Einführung Abstand genommen werden, auch wenn das bedeutet das Planungs- und Entwicklungszeit investiert wurde ohne dass es eine Weiterentwicklung gibt.
  • Bei Wegfall oder Umbenennung von URLs sollte es einen automatischen Redirect der alten URL an die neue Stelle geben.

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Meine Anlage beim P2P Kreditmarktplatz MoneyThing

Moneything logoUm meine Anlage in P2P Kredite weiter zu diversifizieren habe ich mich letzte Woche beim britischen P2P Kreditmarktplatz MoneyThing* angemeldet. Bei Moneything werden Kredit finanziert, die mit Immobilien, Autos o.ä. besichert sind. Der Zinssatz für Anleger beträgt einheitlich 12%. MoneyThing ist nicht ganz neu, sondern schon vor einem Jahr gestartet, aber besonders in den letzten Monaten stark gewachsen. Bisher wurden Kredite in Höhe von 10 Mio. Pfund finanziert, Zahlungsprobleme sind bei diesen Krediten bisher nicht aufgetreten.

Die wesentlichen Merkmale der Plattform für Anleger:

  • 12% Zinsen pro Jahr
  • Verzinsung erfolgt ab dem Tag des Gebotes
  • keine Gebühren für Anleger
  • alle Kredite mit Sicherheiten
  • Laufzeiten mit 3 bis 24 Monaten eher kurz
  • Es gibt einen Zweitmarkt
  • Mindesteinzahlung 100 Pfund, Minimumgebot pro Kredit nur 1 Pfund

Meine Schritte

1. Anmeldung

Zunächst habe ich das Online Formular ausgefüllt. Dabei fiel mir auf, dass es kein Feld für Land gab, obwohl MoneyThing für internationale Anleger offen ist. Ich habe einfach Ort und Land in das ‚Town‘ Field geschrieben.

Später am selben Tag erhielt ich ein Email vom Support mit der Bitte Ausweis-Scan und ein weiteres Dokument hochzuladen, da Sie die Identität von Anlegern, die nicht in UK wohnen, nicht vollautomatisch prüfen können. Nachdem ich das gemacht hatte, erhielt ich binnen 5 Minuten ein Bestätigungsemail, dass mein Konto nun geprüft und freigeschaltet ist.

2. Einzahlung

Für einen ersten Test, um zunächst Erfahrungen zu sammeln, starte ich mit 500 Pfund. Vor der Einzahlung musste ich mein Bankkonto bei MoneyThing angeben, das wird in den Stammdaten hinterlegt. Ich hab dann allerdings nicht direkt überwiesen, sondern via Transferwise*, um Umtauschgebühren zu minimieren und Bankkosten zu vermeiden. Eine Transferwise Alternative ist Currencyfair*. Diesmal hat Transferwise 3 Tage benötigt, etwas länger als bei meinen früheren Erfahrungen.

3. Auswahl der Kredite auf dem Marktplatz

Bei MoneyThing gibt es eine Gesamtsicht auf alle verfügbaren Kredite, d.h. der Zweitmarkt wird nicht seperat angezeigt, sondern ist in die Anzeige des Erstmarktes intergriert. Dort stehen alle Kredite. Kredite, bei denen Anteile für den Invest zur Verfügung stehen, sind gelb markiert. In der Standardansicht sind Kredite chronologisch sortiert, so dass ältere Kredite mit verfügbaren Anteilen nur sichtbar werden, wenn man scrollt. Ich empfehle einfach nach der Spalte ‚Available‘ zu sortieren.

Moneything Kredit Liste

Mit einem Klick auf den Kreditnamen sehe ich dann weitere Details und zusätzliche Dokumente wie zum Beispiel das Bewertungsgutachten für die Immobilien. Dies ist bei der Bolton Immobilie mit 35 Seiten (inkl. Anhang) umfangreich.

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ProSiebenSat.1 investiert in Kreditmarktplatz Auxmoney

Auxmoney logoDer Kreditmarktplatz Auxmoney* gewinnt einen weiteren namhaften Investor: ProSiebenSat.1 Media SE beteiligt sich über ihren Investment-Arm Seven Ventures an Auxmoney. Seven Ventures investiert gemeinsam mit den bestehenden Investoren Index Ventures, Union Square Ventures und Foundation Capital einen zweistelligen Millionenbetrag in das Fintech aus Düsseldorf.

Durch das Investment von Seven Ventures partizipiert die Münchener Mediengruppe am starken Wachstum von Auxmoney. Raffael Johnen, Mitgründer und CEO von Auxmoney, zu der Beteiligung: „Die Partnerschaft mit ProSiebenSat1 ist ein wichtiger Meilenstein auf unserem Weg, die öffentliche Wahrnehmung von Krediten in Deutschland zu verändern. Denn wir kommen damit unserem Ziel, mehr Menschen Zugang zu Krediten zu ermöglichen, einen großen Schritt näher. Das eingesammelte Kapital und die verbesserten Zugänge zu TV-Werbung werden uns dabei helfen, dass P2P-Kredite im Alltag von Millionen Menschen ankommen.“

Kredite von Privat an Privat werden immer beliebter: Allein im letzten Jahr konnte Auxmoney das ausgezahlte Kreditvolumen im Vergleich zum Vorjahr auf rund 100 Millionen Euro verdreifachen. „Wir machen Menschen unabhängiger von Banken, denn durch den breiten Kreditzugang unseres Marktplatzes geben wir Millionen von Menschen die Möglichkeit ihre individuellen Projekte zu verwirklichen“, ergänzt Raffael Johnen.

Auxmoney verdreifacht Kreditvolumen in 2015

Auxmoney logoDer P2P Kreditmarkt Auxmoney* vermeldet für 2015 eine Verdreifachung des Kreditvolumens gegenüber dem Vorjahr.

In den zwölf Monaten des abgelaufenen Geschäftsjahres nahm das Volumen der ausgezahlten Kredite beim Düsseldorfer Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr um 202 Prozent auf nunmehr 99,91 Millionen Euro zu. Im Jahr 2014 waren es 33,12 Millionen Euro. „Die Verdreifachung macht die Attraktivität unseres Angebots als Kreditmarktplatz, sowohl für Kreditsuchende als auch für Anleger deutlich“, erklärt Raffael Johnen, Mitgründer und CEO der auxmoney GmbH.

Raffael Johnen beschreibt die Vorteile für beide Seiten: „Das Angebot von auxmoney bietet die Möglichkeit, schnell, einfach und bequem einen Kredit aufzunehmen oder Geld renditestark anzulegen.“ Der Kreditmarktplatz auxmoney hat auch im vergangenen Jahr vielen Kreditsuchenden, die vorher von den Banken abgewiesen wurden – beispielsweise Selbstständige, Studenten oder Angestellte in der Probezeit – Kredite von Mensch zu Mensch ermöglicht. „Damit leben wir das Prinzip ‚Alle für einen‘ mit unserem Geschäftsmodell“, sagt Johnen in Bezug auf den neuen Markenauftritt seines Unternehmens.

Laut Auxmoney hat auf Anlegerseite das Interesse im vergangenen Jahr ebenfalls enorm zugenommen. „Immer mehr Anleger, die früher in traditionelle Anlageklassen investierten, haben erkannt, dass […] auxmoney eine attraktive und renditestarke Alternative in Zeiten volatiler Aktienmärkte und Niedrigzinsen ist,“ sagt Johnen und ergänzt: „Die Zusage des niederländischen Versicherungskonzerns Aegon, auf auxmoney 150 Millionen Euro zu investieren, hat das Vertrauen in unseren Markplatz weiter gestärkt und die Nachfrage von Anlegern deutlich erhöht.“. Dieses Ereignis, bekanntgegeben im Herbst 2015, ging einher mit einem starken Anstieg des Kreditneuvolumens, zu verfolgen in den monatlichen Statistiken zum Gesamtmarkt, die auf P2P-Banking.com erscheinen.

Mintos erhält 2 Mio. Euro VC – plant Kredite in Polen und Tschechien

Mintos LogoDer P2P Kreditmarktplatz Mintos* gab heute den Abschluß einer Seed-Finanzierung durch die VC-Firma Skillion Ventures, Riga, bekannt. Mintos war im Januar 2015 gestartet mit Krediten, die durch Immobilien besichert sind. Seitdem hat sich der Marktplatz weiterentwickelt und listet nun von Drittfirmen begebene Kredite in den Segmenten Immobilienkredite, Firmenkredite, Konsumentenkredite, Autokredite sowie Factoring.

Die meisten Anleger stammen aus Lettland, Deutschland und Großbritannien. Seit dem Start haben die Anleger ein Kreditvolumen von über 16 Mio. EUR finanziert. Viele Anleger schätzen die für einige Kredite bestehende ‚Rückkaufgarantie‘ (buyback guarantee). Die Kredite gehen an Kreditnehmer in den baltischen Staaten und Georgien. Als nächstes sollen Kredite in Tschechien und Polen hinzukommen.

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Schweizer P2P Kreditmarktplatz Cashare wird Teil des Deutsche Börse Venture Networks

Cashare LogoDer Schweizer Marktplatz für P2P Kredite Cashare* wird Teil des Deutsche Börse Venture Networks.

Die Gruppe Deutsche Börse hilft mit dem Venture Netzwerk die Finanzierungssituation von jungen und wachstumsstarken Unternehmen zu verbessern. Es führt Unternehmen mit Investoren zusammen und bietet so einen attraktiven Zugang zu einem starken internationalen Netzwerk professioneller Partner.

„Wir sind stolz, als disruptiver Schweizer FinTech Pionier Teil dieses innovativen Netzwerks zu sein und freuen uns auf den Austausch mit nationalen und internationalen Investoren, dies unterstützt unsere fortgeschrittenen europäischen Expansionspläne bestens!“, so Michael Borter, Co-Founder und CEO von Cashare.

Die teilnehmenden Unternehmen stammen aus unterschiedlichsten Branchen (E-Commerce, Medizintechnik, Fin Tech, Clean Tech, Energy, IT, Gaming, etc.) und haben ein durchschnittliches Wachstum von über 30% pro Jahr. Die teilnehmenden Investoren kommen aus den Kategorien Venture Capital, Private Equity, High Net Worth (HNWI) sowie Family Offices und weisen verwaltete Investitionsmittel von über 45Mrd. € auf.

Für eine Aufnahme in das Programm müssen die Unternehmen mehrere Auswahlkriterien erfüllen, z.B. hinsichtlich Unternehmenswert, Wachstumsraten und Finanzierungsvolumen. Zudem sollten Sie sich in der sogenannten Growth-, Later-Stage- / Pre-IPO Phase befinden.

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Marktvolumen der P2P Kredite in UK wächst 2015 um über 80%

Die Studie ‚Pushing Boundaries – The 2015 UK Alternative Finance Report‚ von Nesta und der Universität Cambridge hat interessante und umfangreiche Daten zur Marktentwicklung durch Befragung von 94 Unternehmen erhoben. Betrachtet wird in dem Bericht dabei mit Alternative Finance ein Segment, das neben P2P Krediten auch noch Crowdfunding, Crowdinvesting und andere Bereiche abdeckt.

P2P Kredite an private Verbraucher

Das gesamte in 2015 vergebene Volumen der Privatkredite beträgt 909 Mio. Pfund, eine Steigerung von 66% gegenüber dem Vorjahr. Diese Kredite gingen an rund 213.000 Kreditnehmer. Ein sehr hoher Teil (89%) der Anleger nutzt Autoinvest-Funktionen um die Anlage zu tätigen. 32% dieses Anlagevolumens wurde von institutionellen Anlegern finanziert.

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Kredite an Firmen

Dieses Segment hat sich gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt auf nun 1,49 Mrd. Pfund. Den größten Anteil daran haben Kredite, die mit Immobilien besichert sind (609 Mio. Pfund). Dabei gibt es sehr unterschiedliche Modelle, die sich vor allem in der Kreditdauer und dem Einsatzzweck des Kredites unterscheiden.

Der nicht immobilenbasierte Anteil steht für rund 10,000 Kredite an SMEs. In diesem Segment nutzen 42% der Anleger Autoinvest Funktionalitäten

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Je nach verwendeter Datenbasis standen P2P Kreditmarktplätze 2014 bereits für einen Marktanteile von zwischen 3,3% und 13,9% aller in UK an SMEs vergebenen Krediten (d.h. inkl. allen Bankkrediten).

Zunehmende Bedeutung institutioneller Anleger

Die Bedeutung institutioneller Anleger im britischen P2P Kreditmarkt ist stark angestiegen. Zwar ist sie noch weit von dem Niveau in den USA  entfernt und die privaten Anleger überwiegen derzeit noch, aber rund 1.000 institutionelle Anleger finanzieren 32% des Kreditvolumens an Verbraucher und 22% der Kreditvolumens an Firmen. Zu diesen institutionellen Anlegern gehören u.a. Banken, Fonds aber auch öffentliche Institutionen wie die British Business Bank und regionale Wirtschaftsförderungsstellen.

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Zufriedenheit mit den regulatorischen Rahmenbedingungen und hohe Wachstumserwartungen aufgrund der Steueranreize

Die britische Regierung hat diverse Steuervorteile für Anleger geschaffen. In 2016 werden die Innovative Finance Financial Saving Accounts (IFISA) eingeführt, die steurfreies Anlegen zur Altersvorsorge ermöglichen. Durch diese Maßnahme erwarten die Plattformen einen Wachstumsschub im Anlagevolumen.

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Ich habe hier jetzt nur einen Ausschnitt zusammengefasst. Der Report bietet eine faszinierende Auswertung und Aufbereitung von Daten zum britischen Markt.

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Gesamte Studie. Quelle: Nesta & University of Cambridge