Im Juni hatte Mintos* das Invest & Access Produkt eingeführt. Mein Artikel zur Einführung damals. Ziel des Produktes ist es Mintos Anlegern den Invest in P2P Kredite auf der Plattform so einfach wie möglich zu machen. Keine Einstellmöglichkeiten, kein Nachdenken, einfach auf den Knopf drücken. Und für die Auszahlung wieder auf den Knopf drücken und Geld dann direkt auszahlen können.
Allerdings gibt es durchaus Bedingungen. So heisst es in der Erklräung von Mintos zum Produkt:
„Wie lange dauert es, bis ich mein Geld ausgezahlt habe? Geht dies wirklich sofort?
Wenn Sie Geld auszahlen wollen, verkauft Invest & Access automatisch Kredite in Ihrem Portfolio an andere Investoren, die Invest & Access nutzen.
Der Verkauf erfolgt in der Regel sofort, abhängig von der Nachfrage anderer Investoren zu diesem Zeitpunkt“ (Hervorhebung durch mich)
Ich unterstelle mal, dass 95% der Anleger diese Einschränkung nicht bewusst wahrgenommen haben, bzw. zumindest dachte, da wird ein theoretischer Fall definiert, der praktisch nicht eintreffen wird.
Jetzt, 6 Monate später, ist genau dieser Fall eingetreten. Auszahlungswünsche seit Freitag werden nicht vollständig sofort bedient (Beispiel 700 Euro von 2000 Euro; 780 Euro von 9800 Euro; weitere Beispiele sind mir bekannt). Und einige Anleger reagieren überrascht.
Dies wird bei einigen Anlegern zu einer Neubewertung des Risikos der Kredite bei Mintos geführt haben und in Folge wollten dann erstmals mehr Anleger Geld von Invest&Access abziehen als reinvestieren oder neu anlegen. Ob Mintos für solche Fälle einen Risikopuffer eingebaut hat ist mir nicht bekannt. Ergo erfolgen aktuell Auszahlungen aus Invest & Access eben nicht mehr sofort und nur teilweise.
Um es klar zu sagen: Das Mintos Invest&Access Produkt verhält sich hier wie beschrieben. Das Problem ist nur dass einige Anleger andere Erwartungen an das Produkt hatten und das risiko anders eingeschätzt haben. P2P Kredite sind eine Hochrisikoanlage.
Ich habe Mintos um eine Stellungnahme zu Ihrer Sicht zur aktuellen Liquidität von invest&Access gebeten, aber bisher noch keine Antwort bekommen.
Übrigens, wer nicht warten will und sein Geld möglichst schnell aus I&A zurück will: diese Kredite sind auch über den Sekundärmarkt verkaufbar. Wer sie mit geringem Abschlag anbietet (0,1-0,2%) hat vermutlich etwas bessere Chancen eine schnelle Auszahlung zu ermöglichen. Das ist kein Tipp, ich möchte nur darauf hinweisen, dass die Option besteht.
Die Diskussion im Forum zur aktuellen Lage bei invest & Access Auszahlungen finded hier statt.
Die britische Plattform Moneything* gab heute morgen bekannt, dass sie keine Chancen auf eine erfolgreiche Fortführung des Geschäfts sieht und schliesst. Moneything war seit 2015 am Markt und finanzierte hauptsächlich Immobilienkredite, aber auch einige Pfandkredite. Insgesamt vergab Moneything Kredite für 92,2 Mio. Pfund. Davon sind noch 20,3 Mio. Pfund ausstehend. Moneything will in den nächsten 12 Monaten daran arbeiten diese Aussenstände so weit wie möglich einzutreiben. Die Chancen dafür sind aber bei einigen der notleidenden Kredite m.E. nicht sehr gut.
Damit scheitert nach Collateral, Lendy und Funding Secure der 4. britische Marktplatz der auf Immobilienkredite spezialisiert war. Bei Moneything zeichnete sich (ähnlich wie vorher bei Lendy und Funding Secure) schon seit Monaten ab, dass der Anbieter in erheblichen Schwierigkeiten steckt. Die Ausfälle nahmen immer weiter zu, das Neugeschäft sank in den letzten Monaten fast auf null.
Moneything macht die Marktsituation und die Wirtschaftslage verantworlich (‚increasingly difficult to compete in the current market conditions and we expect there is a tougher economic environment to come‘). Zwar mag das ein Aspekt gewesen sein, aber der wesentliche Faktor der zur Schließung führte war aus meiner Sicht die viel zu hohe Ausfallrate (und damit davor die ungenügende Kreditprüfung, bzw. unzureichende Sicherheiten).
Ich habe aktuell noch 224 Pfund bei Moneything investiert. Wenn es gut läuft rechne ich damit vielleicht ein Drittel bis die Hälfte davon wieder zu bekommen. Wenn es schlecht läuft vielleicht fast gar nichts. Zum Glück habe ich mein Moneything Portfolio seit Ende 2018 erheblich abgebaut. Zur Hochzeit davor hatte ich rund 3000 Euro auf dem Marktplatz investiert.
Insgesamt bin ich aber mit meinem Moneything Invest so oder so im Plus. Ich hatte im Gegenwert von 2878 Euro eingezahlt und schon 3534 Euro wieder ausgezahlt. Da spielen aber auch Währungseffekte eine Rolle. Alles was jetzt noch zurückkommt erhöht dann noch die Rendite.
Positiv sehe ich lediglich das Moneything die Abwicklung in Eigenregie durchführt. Auf den drei anderen genannten Plattformen berechnen die eingesetzten Insolvenzverwalter hohe Gebühren (die Stundensätze belaufen sich auf teilweise bis zu 600 Pfund).
Die britische Finanzaufsicht FCA steht bzgl. der bisherigen Regulierung der P2P Kreditmarktplätze erheblich in der Kritik. Ihr wird u.a. mangelnde Aufsicht und mangelnde Durchsetzung der Vorschriften vorgeworfen. Zwar werden die Regeln für die Vermarktung an Privatanleger in England ab dem 9. Dezember 2019 verschärft, aber die neuen Regeln könnten sich als Feigenblatt erweisen. Zwar sollen die Anbieter prüfen, ob die Privatanleger die Risiken dieser Anlageform verstehen, aber die Überprüfung ist ein Multiple Choice Test und eine Selbsteinstufung der Anleger. Z.T. kann der Test beliebig oft wiederholt werden, bis der Nutzer die richtigen Antworten anklickt.
Also nochmal für alle: P2P Kredite sind eine Hochrisikoanlage und können zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen.
Mit Sparsamkeit, Gier und Geiz zum größten Vermögen der Welt – dafür steht Dagobert Duck. Was dies mit Dagobertinvest* zu tun hat – oder auch nicht – war Thema in Teil I der Plattformvorstellung. Wenn noch nicht geschehen, schau dir am besten zuerst Teil I an, der sich auf die Eckdaten des Anbieters, den Track-Record und die Vor- und Nachteile der Plattform konzentriert.
Kleiner Nachtrag zum Thema Track-Record: Wie in den Kommentaren zu Teil I der Plattformvorstellung erwähnt, veröffentlichen die meisten Immobilien Crowdinvesting Anbieter keine Informationen zu verspäteten oder problematischen Projekten. Ich hatte Dagobertinvest* diesbezüglich angeschrieben und Herr Zederbauer, der CEO, nimmt dazu folgendermaßen Stellung:
Zu der Frage mit Verzögerungen verweise ich darauf, dass wir an einer sehr transparenten Lösung arbeiten, die wir in den kommenden Wochen Anfang 2020 präsentieren werden. Mit Verlusten rechnen wir derzeit noch nicht. Betreffend Kommunikation [von Projekten in] Schieflage: Derzeit kommunizieren wir dieses Themenfeld ausschließlich mit den betroffenen Anlegern. Aber wie gesagt wird sich da was ändern.
Wir dürfen also gespannt sein, was sich dort bald ändern wird.
Jetzt aber zu Teil II der Plattformvorstellung: Was sind die Besonderheiten von Dagobertinvest? Worauf sollte ein Anleger achten, wenn er bei dem österreichischen Marktführer für Immobilien Crowdinvesting sein Kapital investieren möchte? Das ist der Schwerpunkt von diesem Beitrag. Wenn ihr euch die Webseite und die Projektdarstellungen von Dagobertinvest* anschaut, fallen einige Besonderheiten sofort ins Auge:
1. „Early-Bird“ Zinssatz
Bei einigen Finanzierungsrunden profitieren Investoren in den ersten Tagen nach Beginn der Zeichnungsperiode von einem höheren Zinssatz. Dieser „Early Bird“ Zinssatz wird in den Fundingdetails deutlich ausgewiesen, auch mit dem Hinweis bis wann dieser gewährt wird. So kann man als Frühzeichner z.B. eine Early-Bird-Verzinsung von 7,25% in den ersten 14 Tagen erzielen anstatt einer Standardverzinsung von 7,00%, wenn man erst nach Ablauf der 14-Tage-Frist die Anteile zeichnen würde. Im Allgemeinen kann man dadurch eine zwischen 0,25% und 0,50% höhere Rendite realisieren. „Der frühe Vogel fängt den Wurm“.
2. Freischaltung für Investoren in unterschiedlichen Ländern
Wer sich die verfügbaren Projekte bei Dagobertinvest* anschaut, wird auch über die Flaggensymbole auf jedem Projektangebot stolpern:
Die Plattform schaltet Emissionen für Investoren in den drei Ländern ggf. zu unterschiedlichen Zeitpunkten frei. Alle Projekte sind sofort für Investoren in Österreich verfügbar. Auch Schweizer Anleger können im Normalfall von Beginn an ihre Investition tätigen. Anleger mit Wohnsitz in Deutschland werden häufig einige Tage später freigeschaltet. Welchen Hintergrund hat diese länderspezifische Unterscheidung? „Anleger in unterschiedlichen Märkten erhalten die jeweiligen korrekten heimischen Dokumente“- so die Aussage von Dagobertinvest. Deutschen Investoren wird das Dokument „VIB für deutsche Investoren“ zur Verfügung gestellt, welches das für den deutschen Markt vorgeschriebene „Vermögensanlagen-Informationsblatt gemäß §§ 2a, 13 Vermögensanlagengesetz (VermAnlG)“ enthält. Wer als deutscher Investor nicht auf die Freischaltung (und damit die Verfügbarkeit des VIBs) warten möchte, kann sich jederzeit an den Dagobertinvest Support wenden und um einen Code zur vorzeitigen Freischaltung des Projekts bitten. Damit ist es dann möglich, auch als deutscher Investor sofort in die Projekte zu investieren.
3. Fundingzeitraum
Auch die Begriffe Fundingschwelle und Fundinglimit sind eine Besonderheit bei Dagobertinvest*:
Der Anbieter erläutert dies gut verständlich auf seiner Webseite:
Der Crowdfunding-/Funding-Zeitraum ist der Zeitraum, in dem es möglich ist in das Crowdinvesting-Projekt zu investieren. Die Crowdfunding-/Funding-Schwelle ist der Betrag, der durch alle Investoren zumindest erreicht werden muss, sodass das Investment zustande kommt. Das Crowdfunding-/Funding-Limit ist die Obergrenze des Betrages, den alle Investoren zusammen in ein Projekt investieren können.
Es dauert häufig zwei Wochen oder länger, bis das Funding abgeschlossen ist. Entweder, weil das Fundinglimit erreicht wurde oder weil der Fundingzeitraum abgelaufen ist und zumindest die Fundingschwelle überschritten wurde. Das kann sich künftig natürlich ändern, wenn der Bekanntheitsgrad der Plattform steigt. Im Moment jedoch ist es für den Anleger angenehm, insbesondere im Vergleich zu anderen Plattformen, auf denen Projekte teilweise innerhalb von einigen Minuten vollständig finanziert werden.
4. Projektstandort
Wien wurde als lebenswerteste Metropole der Welt ausgezeichnet (Quelle: Mercer.de). Nach Berlin ist Wien die zweitgrößte Stadt im deutschsprachigen Raum und etwas mehr als ein Fünftel der österreichischen Bevölkerung lebt dort. Die Strahlkraft der Hauptstadt im Nachbarland beflügelt natürlich auch den Immobiliensektor. Nicht verwunderlich also, dass sich ein großer Teil der von Dagobertinvest finanzierten Projekte in Wien und dem Wiener Speckgürtel befinden. Projekte in attraktiver Lage mit überdurchschnittlicher Rendite – zumindest im Vergleich zu Investitionsmöglichkeiten auf anderen deutschen und österreichischen Portalen – sind auf jeden Fall ein gutes Argument für Investoren. Weitere Infos zu Immobilien Crowdinvesting in Österreich findet ihr auch in diesem Beitrag.
5. Projektsektor
Der Schwerpunkt liegt bei Dagobertinvest* nicht im Luxussegment, sondern auf bezahlbarem Wohnraum für Normalverdiener. Auch die Größe der finanzierten Objekte ist überschaubar – häufig beinhaltet ein Projekt nur einige wenige Wohneinheiten. Das können zum Beispiel zwei Doppelhäuser sein oder sechs Reihenhäuser oder auch ein Apartmenthaus mit zehn Einheiten. Solange Wohnraum benötigt wird, ist es sehr wahrscheinlich, dass es Abnehmer für Objekte in diesem Segment geben wird. Das vermindert das Risiko des Investments.
6. Projektdetails
Zu den einzelnen Projekten werden detaillierte Informationen zur Verfügung gestellt. Bei der Fülle an Projektinformationen, die auf den unterschiedlichen Plattformen bereitgestellt werden, ist es schwierig, für diese Thematik objektive Vergleiche anzustellen. Aus meiner Sicht sind folgende Angaben, die nicht von allen Plattformen veröffentlicht werden, aber von Dagobertinvest* im Normalfall zu jedem Projekt zur Verfügung gestellt werden, für Anleger sehr wertvoll:
Projektstand: Häufig wird die aktuelle Phase des Projekts genau erläutert; z.B. „Das Grundstück wurde angekauft und die Baureifmachung ist erfolgt. Die Baugenehmigung wurde bereits erteilt. 4 der 10 Wohneinheiten sind bereits verkauft.“
Objektbeschreibung: Die Lage des Objekts wird exakt beschrieben und auf einer Karte dargestellt. Sogar Grundrisse der einzelnen Wohneinheiten sind oftmals Teil der Objektbeschreibung.
Finanzierung: Die geplante Finanzierungsstruktur wird grafisch dargestellt. Da sämtliche Projekte über Nachrangdarlehen finanziert werden, ist auf einen Blick ersichtlich, wieviel Eigenmittel als Puffer dienen, sollte das Projekt in Schieflage geraten.
Fazit
Als (potentieller) Anleger sind folgende Besonderheiten von Dagobertinvest* zu beachten:
Über den „Early-Bird“ Zinssatz können bis zu 0,5% Mehrrendite realisiert werden
Auch deutsche Investoren können über einen Freischaltungscode sofort in die Projekte investieren
Der tatsächliche Fundingzeitraum beträgt oftmals zwei Wochen oder mehr
Der Standort, der Sektor und die veröffentlichten detaillierten Informationen der einzelnen Projektangebote helfen Anlegern, sich für oder gegen eine Investition zu entscheiden.
Mein Ziel ist es, euch mit den beiden Beiträgen zu Dagobertinvest* die Plattform so vorzustellen, dass ihr entscheiden könnt, ob das ein sinnvoller Baustein für euer Portfolio sein kann. Insbesondere die Vor- und Nachteile in Teil I der Plattformvorstellung bieten meiner Meinung nach eine gute Übersicht und können sich daher als Entscheidungsgrundlage eignen.
Wenn du denkst, dass das Angebot von Dagobertinvest zu deiner Anlagestrategie passen könnte, dann kannst du dich über diesen Link* (wenn du in Österreich wohnst diesen Link*) kostenlos und unverbindlich registrieren. So bekommst du Zugriff auf die vollständigen Projektbeschreibungen und kannst dir ein besseres Bild machen. Aktuell gibt es bei Dagobertinvest einen Bonus Amazon Gutschein (1% auf die Erstinvestition im ersten Monat).
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