Komplizierte Modelle in Amerika

P2P Kredite überzeugen u.a. deshalb viele Nutzer,  weil sie die Kreditvergabe überschaubarer und transparenter machen. Anleger wissen, wer ihr Geld bekommt und wofür derjenige den Kredit verwenden möchte. Der Anleger selbst und nicht mehr eine Bank mit von außen nicht einsehbaren Vergaberichtlinien entscheidet wer Kredit bekommt. Folgerichtig wirbt Smava* mit dem griffigen Slogan „Kredite von Mensch zu Mensch“.

So einfach – so gut. Schwierig wird es derzeit in den USA, wenn Finanzrecht und Regulierung ins Spiel kommen – das einfache Modell ist vielfach nicht regulierungskonform.

Vor ein paar Tagen ging Pertuity Direct* als neuer Anbieter an den Start. Auf der Homepage wird für das Modell mit „Social Lending“ und „build on the belief that everyone’s financial life should be simple, uncluttered and straightforward“ geworben.

Dem Anspruch der Einfachheit wird das Modell in meinen Augen aber gar nicht gerecht, denn der Abaluf sieht so aus:

  1. Anleger kaufen Anteile an einem Fond (National Retail Fond)
  2. Der Fond wird von einer rechtlich getrennten Firma geführt und investiert dann in Konsumentenkredite, die von Pertuity Direct vergeben werden
  3. Dabei entscheidet Pertuity Direct darüber wer Kredit erhält und wer nicht. Auch die Zinssätze setzt Pertuity Direct fest
  4. Optional können Anleger dann ein Bonusprogramm nutzen um einzelnen Kreditnehmern Punkte zu geben, was deren Tilgungsverpflichtungen mindert (Pertuity Bucks)

Für mich hat das nichts mehr mit einfach und unkompliziert zu tun und auch wenig mit Peer to Peer Krediten. Schon der 27 Seitige Prospekt würde mich als potentiellen Anleger abschrecken.

Mehr zum Thema bei P2P-Banking.com: ‚Pertuity Direct review

Ein Glück, dass P2P Kredite in Deutschland einfacher und transparenter sind.