Durch Deutsche Bundesbank veröffentlichtes Diskussionspapier sieht Tendenzen zur Ersetzung von Bankkrediten durch P2P Kredite

Die Deutsche Bundesbank hat eine Studie zur Rolle von P2P Krediten im deutschen Verbraucherkreditmarkt verfasst von Calebe de Roure, Loriana Pelizzon und Paolo Tasca veröffentlicht. Die Studie analysiert insbesondere Kreditdaten des deutschen P2P Kreditmarktplatzes Auxmoney*. Zusammenfassung des Inhaltes des Diskussionspapiers:

Fragestellung

In den letzten Jahren war ein verstärktes Wachstum an M¨oglichkeiten von Onlinefinanzierungen zu beobachten. In diesem Rahmen wuchsen insbesondere Plattformen, die sich auf ”crowdlending“ spezialisiert haben, und somit das direkte Zusammenfuhren von Kreditgebern und -nehmern vereinfachten. Durch Peer-to-peer (P2P) Kreditplattformen wird der Entscheidungsprozess zur Kreditvergabe in die H¨ande der privaten Kreditgeber und Kreditnehmer gegeben. Dieses Papier untersucht, wie die P2P-Kreditvergabe in den Kreditmarkt passt und konzentriert sich dabei besonders auf folgenden Fragen: Warum nehmen Privathaushalte P2P-Platformen als Finanzvermittler in Anspruch? Sind die Zinsen der P2P-Kredite in Deutschland höher als die der Banken? Sind P2P-Kredite riskanter als Darlehen der Banken? Sind die auf Internet basierende P2P-Kreditvergabe komplement¨ar oder substitutiv zu Bankkrediten?

Beitrag und Ergebnisse

Unsere Ergebnisse zeigen, dass Kredite von P2P-Plattformen höher verzinst werden als Kredite, die uber das Bankensystem vergeben werden, und riskanter sind. Wenn jedoch für die zugrundeliegenden Risikounterschiede bereinigt wird, sind die Zinssätze miteinander vergleichbar. Darüber hinaus zeigt die Analyse, dass die Kreditvergabe durch P2P-Plattformen negativ mit den Banken korreliert, selbst wenn fur den Risikounterschied und für die verschiedenen Segmente des Bankensystems kontrolliert wird. Unsere Ergebnisse zeigen, dass fur Kreditnehmer mit hohem Risiko die Bankenkredite zu Gunsten der P2P-Kreditvergabe ersetzt werden, da die Banken dieses Marktsegments nicht bedienen wollen oder können.

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(Quelle: Deutsche Bundesbank)